Rodler vor nächstem Triumph - Loch muss passen
Lake Placid (dpa) - Wenige Tage nach ihrer WM-Gala dürfen die deutschen Rodler um Weltmeisterin Natalie Geisenberger auf den nächsten Triumphzug hoffen.
Im Eiskeller von Lake Placid (USA) können die 25-Jährige sowie die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt vorzeitig den Sieg in der Weltcup-Gesamtwertung einfahren. Dagegen muss sich Ausnahmeathlet Felix Loch gedulden: Der Olympiasieger und viermalige Weltmeister muss wegen einer Fingerverletzung passen.
Voller Vorfreude hatte Loch nach der Titelverteidigung bei der WM am vergangenen Wochenende das nächste Ziel im Eiskeller der Adirondack-Mountains in Angriff genommen. „Die Vorbereitung in den Sommermonaten und das tägliche Tüfteln an meinem Schlitten haben sich ausgezahlt - ein wirklich unglaubliches Gefühl!“, schwärmte der 23-Jährige. Doch dann kam alles anders: Im Training am Mittwoch auf der extrem ruppigen Eisrinne stürzte Loch und zog sich eine Kapselverletzung am Finger zu. Nach einem Test am Donnerstag sagte der Berchtesgadener dann seinen Start ab.
Damit könnte der erneute Gewinn des Gesamt-Weltcups für den Überflieger doch noch einmal in Gefahr geraten. 102 Punkte hat Loch Vorsprung auf Teamkollege David Möller, der bei einem Sieg in Lake Placid bis auf zwei Zähler an den Olympiasieger herankommen könnte. Dann stünde beim Weltcup-Finale in zwei Wochen auf der neuen Olympia-Bahn im russischen Sotschi ein echtes Duell um den Gesamtsieg an. In deutscher Hand bleibt der Gesamt-Weltcup aber auf jeden Fall.
Bei den Frauen spricht alles für Geisenberger, die bereits 145 Punkte Vorsprung auf Teamkollegin Anke Wischnewski hat. Mit dem erstmaligen Gesamtsieg würde die Miesbacherin, die am Dienstag ihren 25. Geburtstag feierte, ihren Traumwinter zu einem perfekten Abschluss bringen. „Das zeigt halt, wer über die gesamte Saison die beste war“, beschreibt die Miesbacherin kurz und treffend die Bedeutung der Gesamtwertung. Und dies kann im vorolympischen Winter nur Geisenberger sein, die sich am vergangenen Wochenende im sechsten Anlauf endlich auch ihren Traum vom WM-Titel erfüllen konnte.
Auf das I-Tüpfelchen einer tollen Saison hoffen am Wochenende auch Wendl/Arlt. Wie ihre bayerischen Kollegen Geisenberger und Loch fuhren sie bei der WM zum Titel, nun gilt alle Konzentration wieder dem großen Ziel Gesamt-Weltcup. „Wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen“, erklären die dominierenden Doppelsitzer, die aber noch auf ihre hartnäckigen Verfolger Toni Eggert und Sascha Benecken schauen müssen.