Super-Kombi: Höfl-Riesch verpasst Podest
St. Moritz (dpa) - Mit Platz drei in der Abfahrt durfte Maria Höfl-Riesch in der Super-Kombi von St. Moritz noch auf ihren ersten Weltcup-Sieg seit elf Monaten hoffen. Doch nach einem schweren Patzer im Slalom rückte selbst die letzte Kugel-Hoffnung in weite Ferne.
Mit gesenktem Kopf fuhr Maria Höfl-Riesch aus dem Zielraum, gestenreich erklärte sie der erneut siegreichen Dauerrivalin Lindsey Vonn ihren Slalom-Patzer. Mit einem missglückten Torlauf verpasste die alpine Doppel-Olympiasiegerin in der Super-Kombination von St. Moritz ihr fünftes Weltcup-Podest der Ski-Saison klar und muss als 21. wohl auch die letzte Kugel-Hoffnung abschreiben.
„Natürlich ist der Ärger groß“, sagte die 27 Jahre alte Partenkirchenerin, die nach der Abfahrt am Freitag noch aussichtsreich auf Rang drei gelegen. „Es sind nur drei Rennen in der Kombination. Wenn man da um die Kugel mitfahren will, kann man sich keinen Beinahe-Ausfall leisten.“
Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit einem Podestplatz aus den ersten acht Auftritten und dem grippebedingten Verzicht auf die Rennen von Bad Kleinkirchheim ging es zuletzt für Höfl-Riesch wieder aufwärts. Doch nun gerät gerade ihre Parade-Disziplin immer mehr zur Problem-Disziplin. Bei den jüngsten zwei Spezialslaloms schied Höfl-Riesch aus, insgesamt liegt ihre Ausfallquote diesen Winter bei 50 Prozent. „Ich habe im Moment einfach keine gute Materialabstimmung im Slalom“, klagte sie über mangelnden Grip und Ski, die „einfach wegrutschen. Wenn es ein bisschen eisiger wird, habe ich extreme Probleme.“
Im Ziel strich ihr die derzeitige Dominatorin Vonn aufmunternd über den Rücken. „Das ist schade, weil die Leistung von Maria im Slalom Wahnsinn ist“, sagte die Amerikanerin nach ihrem siebten Saisonsieg der ARD, „ich habe gesagt: Du musst nicht traurig sein, morgen ist dein Tag.“
Doch besonders in der anstehenden Abfahrt scheint die amerikanische Olympiasiegerin in der aktuellen Form kaum zu schlagen. Zudem beträgt ihr Vorsprung in der Gesamtwertung auf die Slowenin Tina Maze, die vor der Österreicherin Nicole Hosp Zweite wurde, bereits komfortable 302 Punkte. „Das ist ein großer Sieg heute“, sagte Vonn, die diese Saison bereits in vier Disziplinen Erfolge feiern durfte, „es ist ein super Gefühl.“
Am Samstag will sich auch Höfl-Riesch dieses Empfinden zurückholen und nach ihrem Coup von 2010 im Schweizer Nobelskiort auf das Abfahrtspodest fahren. „Es war nicht alles ganz optimal“, sagte sie über ihre Kombi-Schussfahrt, „der ein oder andere kleine Fehler war dabei, das versuche ich dann in der Spezialabfahrt besser zu machen.“ Zum Abschluss des Wochenendes steht eine Super-Kombination aus Super-G und Slalom auf dem Programm.
Bevor die Damen kommende Woche nach Garmisch-Partenkirchen reisen, kehren die Herren bereits diesen Samstag in der Abfahrt auf Teile der WM-Piste von 2011 zurück. „Die Strecke ist super, aber das Ganze das drumherum, wie sie die Strecke präparieren und wie uns die Garmischer gegenübertreten, das ist alles nicht so das feine. Das ist in anderen Skiorten besser“, sagte Stephan Keppler, der beim von Erik Guay am Freitag gewonnenen Abschlusstraining 18. wurde. Andreas Sander belegte den 17. Rang und machte damit ebenso wie Keppler Hoffnung auf ein gutes Abschneiden in der Abfahrt. Am Sonntag findet ein Super-G statt.