CDU Kaarst contra Grüne und SPD CDU: Junge Familien sollen alte Kaarster Häuser kaufen

Kaarst · Die Christdemokraten wollen finanzielle Anreize setzen.

Diese Reihenhäuser sind noch nicht erneuert worden. Junge Familien sollen beim Kauf solcher Bestandsimmobilien gefördert werden.

Foto: Stephan Seeger

. In der Stadt Kaarst werden immer mehr alte Häuser abgerissen, um an der gleichen Stelle neue, schickere Wohngelegenheiten zu bauen. So sind beispielsweise auf der Blumenstraße moderne Wohngelegenheiten entstanden und haben die Häuser aus den 1960er Jahren ersetzt. Die CDU hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und ist zu dem Schluss gekommen, dass Bestandsimmobilien erhalten bleiben sollen. Mehr noch: die Christdemokraten fordern die Stadt dazu auf, vor allem junge Familien zu fördern, die sich für den Kauf eines älteren Hauses entscheiden. Mit dem Konzept „Jung kauft Alt“ soll jungen Familien eine Möglichkeit eröffnet werden, Wohneigentum zu kaufen und dabei das Stadtbild beizubehalten, heißt es seitens des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Sven Ladeck. Das Konzept sei in Emden bereits getestet und für erfolgreich befunden worden. Damit will die CDU dem demografischen Wandel in der Stadt entgegenwirken. „So ist es möglich, junge Paare und Familien in Kaarst zu behalten, aber auch eine Attraktivität zu schaffen, um unsere Stadt als Lebensraum für neue Familien zu positionieren“, begründet Sven Ladeck. Jeder Haushalt soll nach den Plänen der CDU 600 Euro plus 300 weitere Euro pro minderjährigem Kind erhalten – höchstens aber 1500 Euro pro Jahr. Zudem plant die CDU die Wiedereinführung der Eigentumsförderung für junge Familien.

SPD und Grüne üben Kritik
an den Plänen der CDU

Die Kaarster Grünen sehen die Vorschläge der CDU zur Einführung einer weiteren Eigenheimförderung sehr kritisch und lehnen diese ab. „Die schwarz-rote Bundesregierung hat gerade erst das milliardenschwere Baukindergeld auf den Weg gebracht, das von allen Experten scharf kritisiert wird, nur Fehlanreize setzt und Mitnahmeeffekte auslöst. Diesen Irrweg in Kaarst noch zu verstärken wäre absurd. Vielmehr bedarf es einer festen Quote und gezielter Ausweisung von Flächen, auf denen überall im Stadtgebiet auch öffentlich geförderter Wohnraum entstehen kann“, sagt Grünen-Vorsitzender Christian Gaumitz. Es gebe in Kaarst einen Mangel an kleinteiligem, bezahlbarem und bestenfalls barrierefreiem Wohnraum und nicht an Einfamilienhäusern. Die SPD begrüßt es grundsätzlich, wenn Menschen Häuser aus dem Bestand erwerben. Das verringere den Flächenbedarf für Neubauten. Dennoch spricht sich die SPD gegen eine Doppelförderung aus. „Mit dem milliarenschweren Baukindergeld der Bundesregierung – über das man sicher trefflich streiten kann – können Käufer Gelder bei der KfW beantragen. Vordringliche Aufgabe der Kommune ist es, den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum zu ermöglichen und in Bildung und Infrasturktur zu investieren“, sagt die SPD-Vorsitzende Anneli Palmen.