Bahn: Kommt mit dem Börsengang das Ende der Ära Mehdorn?

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn räumt nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ möglicherweise schon vor Ablauf seines bis Mai 2011 laufenden Dienstvertrages seinen Posten und wechselt in den Aufsichtsrat des Unternehmens.

Berlin. Die Bundesregierung wolle die Doppelrolle Mehdorns als Chefdes auszugliedernden Transportunternehmens DB Mobility Logistics AG und derBahn-Holding nur bis maximal Ende 2009 dulden, berichtet das Magazin in seinerneuen Ausgabe. Danach müsse Mehdorn als Chef der DB Mobility Logistics AGabtreten.

Von dem Kontrollgremium beschlossen worden war am vergangenenDonnerstag, dass Mehdorn nach dem Börsengang der Bahn nur kurze ZeitVorstandschef der dann teilprivatisierten Transporttochter DB Mobility LogisticsAG bleiben soll.

In der Sitzung hätten die beiden Staatssekretäre Matthias vonRanbow (Verkehr) und Axel Nawrath (Finanzen) im Beisein Mehdorns deutlichgemacht, dass sie „auch im Namen ihrer Minister“ dessen Doppelrolle als Chef desTransportunternehmens und der Bahn-Holding nur bis maximal Ende 2009 duldenwürden. Danach müsse Mehdorn als Chef der DB Mobility Logistics AG abtreten.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Werner Müller, habe daraufhinvorgeschlagen, Mehdorn schon in der ersten Hauptversammlung nach dem Börsengangim Frühjahr kommenden Jahres für den Aufsichtsrat zu nominieren, um das Gremium- die Wahl durch die anderen Aufsichtsräte vorausgesetzt - zu leiten. Müllerwerde dann den Posten räumen.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD)hatte sich nach dem Beschluss zur neuen Konzernstruktur zufrieden gezeigt, dassMehdorns Doppelmandat im Mutterkonzern und der künftigen Börsentochter bereits2009 endet.