Bahn: Werden Stellen abgebaut oder nicht?

Bahnchef Hartmut Mehdorn hat Ankündigungen des neuen Bahn-Arbeitsdirektors Norbert Hansen über einen weiteren Stellenabbau im Konzern widersprochen.

Berlin. „Es gibt weder entsprechende Pläne, und schon gar nichtgibt es derartige Beschlüsse“, erklärte Mehdorn am Freitag in Berlin. Vielmehrhabe die Bahn am Mittwoch einen Tarifvertrag mit den Gewerkschaften Transnet undGDBA unterzeichnet, der betriebsbedingte Kündigungen für die kommenden 15 Jahreausschließt. Kündigungen hatte Arbeitsdirektor Norbert Hansen in dem Interview allerdings ebenfallsausgeschlossen.

Hansen, hat einen weiterenStellenabbau im Konzern angekündigt. „Wir werden bei der Bahn weiterrationalisieren müssen. Und das wird in einigen Bereichen nicht ohnePersonalabbau gehen“, sagte Hansen in einem Interview mit der „Bild"-Zeitung.

Schon als Gewerkschaftschef habe er Arbeitsplätze in derVerwaltung von Transnet abbauen müssen. Das sei kein angenehmer Job, aber es seiihm immer gelungen, ohne Kündigungen auszukommen. „Das wird auch mein Ziel beider Bahn sein,“ sagte der bisherige Chef der Bahn-GewerkschaftTransnet.

Hansen forderte von den Bahn-Mitarbeitern mehrEffizienz. „Es gibt mittlerweile viele regionale Bahngesellschaften, die zeigen,wie es gehen kann.“ So gebe es dort Lokführer, die nicht nur den Zug zu steuern,sondern „in den Zugabteilen auch einmal aufräumen oder auf einem kleinen Bahnhofmit anpacken“.

So etwas sei bei einem großen Konzern wie der Bahn zwarschwieriger, aber in diese Richtung müsse das Unternehmen langfristigdenken.
Hansen setzte sich zudem für eine weitere Privatisierung der Bahnein. „Für mich ist wichtig, dass der Bund bei der Bahn weiter das Sagen hat -also die Mehrheit der Anteile besitzt“, sagte er dem Blatt. Die Obergrenze derPrivatisierung liege für ihn daher bei 49,9 Prozent.