Bahnchef Mehdorn pfeift neuen Arbeitsdirektor zurück

Der frühere Transnet-Chef Norbert Hansen sorgte für ersten Wirbel unter den Beschäftigten. Sein Vorgesetzter wies Spekulationen über einen Personalabbau zurück.

Berlin. Noch bevor der bisherige Transnet-Chef Norbert Hansen (55) sein Amt als neuer Arbeitsdirektor im Bahn-Konzern angetreten hat, sorgt er bereits für kräftigen Wirbel. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung kündigte Hansen an: "Es wird weiteren Personalabbau geben - und der Druck auf die Mitarbeiter wird steigen."

Sein künftiger Boss, Bahnchef Hartmut Mehdorn, pfiff Hansen sofort drastisch zurück: "Spekulationen über einen Personalabbau bei der Bahn sind an den Haaren herbei gezogen", erklärte er.

Es gebe weder entsprechende Pläne und schon gar nicht derartige Beschlüsse. "Richtig ist vielmehr, dass es im Zuge der Teilprivatisierung bis 2023 keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird."

Auch von seinem Nachfolger Lothar Krauß, der am Freitag neu an die Spitze der Gewerkschaft Transnet gewählt wurde, bekam Hansen gleich einen Rüffel: "Ich bin stocksauer", sagte er.

Ein anderer Transnet-Funktionär, der anonym bleiben wollte, meinte, Hansen habe sich "wie ein Fähnchen im Wind verhalten". Er sei den Mitarbeitern in den Rücken gefallen. Als Arbeitsdirektor verdient Hansen über zehnmal soviel wie als Gewerkschaftsboss.

Hansen machte sich in der "Bild" auch dafür stark, dass Lokführer in den Zugabteilen künftig auch mal aufräumen könnten. Sein Markenzeichen - seinen Ohrring - will Hansen auch als Top-Manager beibehalten, sagte er.