Diesel teils teurer als Benzin

Sprit: Die Preise spielen verrückt. Experten machen wenig Hoffnung auf billigeren Kraftstoff.

Hamburg. Der Preisschock an den Tankstellen geht weiter: Für Benzin und Diesel müssen Autofahrer auch in nächster Zeit tief in die Tasche greifen. Beim Dieselpreis ging es an den Pfingstfeiertagen drunter und drüber. Vereinzelt war Dieselkraftstoff sogar teurer als Benzin, so etwa in Dortmund und Bochum.

"Aussichten auf deutlich niedrigere Preise gibt es unter den gegebenen Bedingungen nicht", sagte der ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht. Unmittelbar vor Pfingsten hatte der Benzinpreis den Rekordwert von knapp über 1,50 Euro je Liter erklommen, bei Diesel den Höchststand von 1,45 Euro. Am Montag wurden vielfach leicht darunter liegende Preise beobachtet - mit besonders großen Preisunterschieden beim Diesel.

Die weiter hohen Kraftstoffpreise passten zu den Rekord-Rohölpreisen. Angesichts der weltweit großen Nachfrage seien die Zeiten billigen Öls wohl vorbei, auch wenn die derzeitige Spekulationsblase irgendwann einmal platzen sollte, sagte Albrecht.

US-Rohöl wurde an den internationalen Märkten weiter über 125 Dollar je Barrel (159 Liter) gehandelt und lag damit nur wenig unter den Rekordständen der vergangenen Woche, als mehr als 126 Dollar erreicht wurden.

Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, sieht keine Aussicht auf Entspannung. "Die Nachfrage aus China und Indien ist enorm und wird noch immer massiv unterschätzt", sagte sie.

Hinzu kämen Ausfälle auf der Angebotsseite, also in den Ölförderländern Venezuela, Nigeria und Iran. Den Anteil der Spekulanten, die den Ölpreis nach oben treiben, veranschlagt sie auf maximal 20 Prozent.

In der vergangenen Woche hat es dem ADAC zufolge an den Zapfsäulen jeden Tag einen Preisanstieg gegeben. Außerdem gingen je Liter Benzin bei den aktuellen Rekordpreisen fast 90 Cent als Steueranteil an den Staat.

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