DIHK erwartet trotz Turbulenzen in Asien keine neue Krise
Stuttgart/Berlin (dpa) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht in den Währungsturbulenzen in Asien und Lateinamerika keine Gefahr für die Weltwirtschaft. „Von einem Krisenszenario sind wir weit entfernt“, sagte DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann der „Stuttgarter Zeitung“.
Die Unternehmen in Deutschland beobachteten die Kapitalabflüsse und Abwertungen in Schwellenländern aufmerksam. Für viele Exporteure stelle dies einen Störfaktor dar.
Hinter der Entwicklung stehe aber auch eine Rückbesinnung auf die Industrieländer. „Aus Schwellenländern fließt auch deshalb Geld ab, weil die Lage in den Industrieländern wieder besser wird“, sagte er. Die aufstrebenden Nationen in Asien und Lateinamerika hätten es versäumt, Strukturreformen einzuleiten. „Jetzt bekommen sie die Rechnung präsentiert“, so Schumann.
Zuletzt hatten die Krisenängste vor allem in Asien zugenommen. Neben hausgemachten Problemen in den Schwellenländern gilt die absehbare Verringerung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed als wichtigster Grund für die Schwäche an den Finanzmärkten der Schwellenländer. Viele professionelle Investoren ziehen deswegen dort verstärkt Kapital ab. Das belastet sowohl dortige Aktien und Staatsanleihen wie auch die jeweiligen Landeswährungen.