Dobrindt: Athen soll mit Wiedereinführung der Drachme beginnen
Berlin (dpa) - CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat konkrete Schritte für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone vorgeschlagen. In der „Welt am Sonntag“ brachte er die Wiedereinführung der Drachme als Parallelwährung ins Spiel.
„Der griechische Staat sollte jetzt damit anfangen, die Hälfte seiner Beamtengehälter, Renten und sonstigen Ausgaben in Drachmen auszuzahlen“, sagte er. Der sanfte Weg zurück zur alten Währung sei für Griechenland besser als ein harter Schnitt. Dies würde die Chance eröffnen, wirtschaftliches Wachstum zu entfalten.
Im Fall Athens sei „das Ende der Fahnenstange erreicht. Es darf keine weiteren Hilfen geben“, sagte der CSU-Generalsekretär dem Blatt weiter. Ein Land, das nicht willens oder in der Lage sei, die Bedingungen zu erfüllen, müsse seine Chance außerhalb des Euro bekommen. „Bei Griechenland gibt es keine vernünftige Alternative. Wir brauchen dringend eine Roadmap für Griechenland“, betonte er. Diese müsse den Austritt aus der Währungsgemeinschaft regeln. Sollte Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit zurückerlangen, müsse es die Möglichkeit zur Rückkehr in den Euroraum geben.
Dobrindt forderte die EU-Kommission auf, ein Konzept zu einer Verkleinerung der Eurozone zu entwerfen. „Das wäre eine sinnvollere Beschäftigung als ständig zu überlegen, welche nationalen Kompetenzen sie als nächstes auf die europäische Ebene holen kann.“ Ihm mache Sorge, dass Personen an der Spitze der europäischen Institutionen stünden, die „mehr Europa“ für ein Allheilmittel hielten. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Ratspräsident Herman Van Rompuy bewiesen: „Wenn man politische Zwerge auf eine Leiter stellt, wird noch kein Riese daraus.“