Düsseldorf: Henkel - Die Aktie wird leichter
Der Wachstumskurs wird fortgesetzt. Das Jahr 2007 ist gut angelaufen.
<strong>Düsseldorf. Der Waschmittelriese Henkel setzt einen neuen Trend für Dax-Werte an der Börse: Die zu teuer gewordenen Stamm- und Vorzugsaktien, die Ende 2005 85 Euro wert waren und in diesem Jahr bereits über 120 Euro notierten, sollen wieder für Normalanleger attraktiver gemacht werden. Deswegen wird der Hauptversammlung am 16. April in Düsseldorf ein Aktiensplitt im Verhältnis 1:3 vorgeschlagen. Damit verdreifacht sich die bisherige Anzahl der Aktien, die ein Drittel billiger werden. Da keine neuen Aktien ausgegeben werden, ergibt sich auch keine Verwässerung.
Schlusslicht im Dax nach zu vorsichtiger Prognose
"Wir wollen, dass die Menschen, die täglich unseren Marken vertrauen, auch die Möglichkeit haben, in unserem Unternehmen zu investieren", erklärte Henkel-Chef Ulrich Lehner diesen Schritt. Gleichzeitig kündigte er wegen des guten Geschäftsjahres 2006 eine Dividendenerhöhung um 14 Cent je Aktie an. Auf die knapp 60 Millionen Vorzugsaktien sollen 1,50 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die Stammaktien, die bei der Familie liegen, erhalten 1,44 Euro pro Stück. Die Börse honorierte dies aber nicht: Die Henkel-Aktie war gestern mit einem Minus von rund 4,8 Prozent das Schlusslicht im Dax. Die Gründe für die Abstrafung lagen aber in dem zu vorsichtigem Ausblick und der Gewinnmitnahme bei zahlreichen Aktionären. So erwartet Henkel für 2007 wie bereits im Vorjahr ein um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigtes Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent. 2006 waren daraus allerdings 6 Prozent geworden. Lehner verteidigte seine "vorsichtige" Prognose. "Wir planen immer konservativ und lassen uns dann überraschen", sagte er. Betriebsergebnis und Gewinn je Aktie sollen 2007 stärker als das Umsatzwachstum zulegen.Lehner nutzte die Bilanzpressekonferenz, um seinen Nachfolger Kaspar Rorstedt vorzustellen, der 2008 den Vorsitz der Geschäftsführung übernehmen wird. 2007 soll laut Lehner wieder ein "erfolgreiches Jahr werden, damit Rorstedt eine gute Startbasis bekommt", betonte er.
Marke Eine der bekanntesten Marken in Deutschland und das erste selbsttätige Waschmittel der Welt - Persil - wird am 6. Juni 100 Jahre alt. Der Name leitet sich aus den Bestandteilen des Pulvers her: Per-borat und Sil-ikat.
Werbung Persil ist seit 100 Jahren auch ein Stück Werbegeschichte. Die erste Anzeige in der Düsseldorfer Zeitung wird veröffentlicht, bevor das erste Paket in den Läden ist - das macht neugierig. Die Werber nutzen neue Reklamemittel, etwa Himmelsschriften per Flugzeug.
Dame Bereits 1922 machte die Marke Furore mit einer eigenen Werbefigur - die Weiße Dame. Sie wurde dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst und taucht zum 100-jährigen wieder auf den Persil-Packungen auf, die rundum neu gestaltet wurden. Selbst Waschleistung und Dufterlebnis werden geändert.
Stummfilm 1924 präsentierte Henkel seinen ersten Stummfilm, drei Jahre später die erste Rundfunkwerbung für Persil. Henkel zeichnet auch für den ersten TV-Werbespot von 1956 verantwortlich - mit Beppo Brehm und Liesl Karlstadt. 2000 folgt das Brandenburger Tor in roter Schleife.
Innovation An Persil, mit einem Drittel Anteil klarer Marktführer in Deutschland, lässt sich die Geschichte des Waschens nachverfolgen. Anfangs geht es selbstständig, das anstrengende Handwaschen ist beendet. Mit der Waschmaschine wird 1965 die Schaumbremse eingeführt. In den 80er Jahren wird aus Umweltgründen auf Phosphat verzichtet, 1991 kommt das erste Color-Waschmittel. 1994 wird konzentriert gereinigt mit Megaperls, 1997 kommt das erste Gel-Waschmittel und seit 1998 wird mit Tabs richtig dosiert.