Ja zum Standort Düsseldorf: E-Plus lagert sein Funknetz aus
Mobilfunk: Amerikanisch-französisches Unternehmen Alcatel-Lucent übernimmt 750 Mitarbeiter.
Düsseldorf. Den Kunden soll es zugute kommen. Für E-Plus ist die Auslagerung der operativen Geschäftsbereiche, die mit Bau, Betrieb und Wartung des Mobilfunknetzes betreut sind, ein weiterer Schritt. Die vom Unternehmen beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen und Neuausrichtung wird fortgeführt.
Der internationale Netzwerkausrüster und Systemintegrator Alcatel-Lucent wird ab dem 1. März den Betrieb und die Wartung des E-Plus-Netzes für das Mobilfunkunternehmen im Rahmen eines Outsourcingprozesses übernehmen. Damit sollen die Kosten bei E-Plus um rund 20 Prozent gesenkt werden. Laut Branchenkreisen liegt das Volumen des Alcatel-Auftrags bei 1,5 Milliarden Euro. Die insgesamt 750 E-Plus-Mitarbeiter werden in dem amerikanisch-französischen Unternehmen weiterbeschäftigt. Die strategischen Geschäftsbereiche wie Netzplanung und Netzentwicklung sowie Marketing, Service und Verwaltung bleiben in der Hand der Düsseldorfer Mobilfunker, die derzeit mit rund 12,7 Millionen Kunden der drittgrößte deutsche Anbieter in diesem Segment sind. Mit dieser Maßnahme sei gewährleistet, dass sich das das Unternehmen intensiver um das Kerngeschäft kümmern könne, sagt E-Plus-Technik-Chef Elmar Grasser.
E-Plus könnte mit der Auslagerung des Netzbetriebs einen neuen Trend in der deutschen Mobilfunkbranche lostreten. Auf Grund der besseren Kostenstruktur rechnen Experten damit, dass die Wettbewerber nachziehen müssen. T-Mobile und O2 wollen nach eigenen Angaben aber ihre Netze nicht wie E-Plus komplett abgeben. Denkbar seien jedoch Kooperationen, um die Kosten für den Netzausbau zu senken.