Griechenland: Hilferuf vor der Wahl
Das Hilfegesuch aus Griechenland kommt viel zu früh und zu einem schlechten Zeitpunkt.
Die Bundesregierung hatte darauf gesetzt, dass die Hellenen nicht vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen am 9.Mai um Hilfe rufen würden - damit die unpopuläre Rettungsaktion nicht in die Endphase des Wahlkampfes platzt. Jetzt herrscht in Berlin Erklärungsnotstand und es wird auf Zeit gespielt.
An der Milliarden-Hilfe an sich will in der Regierung aber ernstlich wohl niemand mehr rütteln. Deutschland kann gar nicht anders, als Griechenland zu helfen. Freitag haben viele Euroländer wie Frankreich und Spanien signalisiert, dass bei ihnen die Milliarden sofort abgerufen werden können. Nur mit Kreditzusagen können die Finanzmärkte, die auf eine Pleite Athens setzen, im Zaum gehalten werden.
Deutschland sollte sich als wirtschaftlich stärkstes Euroland beeilen, ebenfalls zu helfen. Sonst wird der gemeinsame Euro zur Makulatur.