NRW-Landwirte fahren eine Super-Ernte ein

Beim Getreide liegen die Erträge pro Hektar teilweise 50 Prozent höher als im vergangenen Jahr.

Düsseldorf. Zumindest für die Landwirte in NRW hatte der vergangene Sommer Superlative parat: Die Landwirtschaftskammer NRW meldete gestern gute Werte beim Getreide, hervorragende für Zuckerrüben.

Gegenüber dem allerdings sehr schlechten Vorjahr sind die Getreideerträge um bis zu 50 Prozent gestiegen, auch im objektiveren Sechs-Jahresvergleich ist ein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen, sagte gestern Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW.

Die Rekordernte des Jahres 2001 mit 81 Doppelzentner pro Hektar über alle Sorten wurde nur ganz knapp verfehlt. "Das hat natürlich seinen Einfluss auf den Preis. Der ist derzeit um etwa zwei bis drei Euro unter dem Vorjahresniveau", so Frizen.

Die Tonne Weizen kostet derzeit rund 170 Euro. Allerdings waren die vergangenen Jahre gerade für die Getreidebauern extrem gute, weil der Preis an den Börsen durch die Decke schoss. Kleine Einbußen habe es nur bei der Qualität gegeben - durch die teils heftigen Sommergewitter.

NRW-Verbraucherminister Eckhard Uhlenberg (CDU) hielt sich zur Preisentwicklung bei den Lebensmitteln bedeckt. Insgesamt müssten sich die Kunden eher auf höhere Preise einstellen, schließlich seien die Agrarprodukte in den vergangenen Jahren eher zu preiswert gewesen.

Zum Beispiel bei den Milchprodukten müsse nach den starken Schwankungen der vergangenen Tage endlich Konstanz her, dafür habe er auch einen Milch-Gipfel einberufen. Aber Brot oder Brötchen dürften nicht wegen etwaiger höherer Mehlpreise teurer werden: "Das macht nur 3,5 Prozent des Endpreise aus", so Uhlenberg.