Banken: Mega-Fusion vor dem Abschluss

Die Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank steht vor dem Abschluss. 10 000 Jobs sind gefährdet.

München. Im Fusionspoker um die Commerzbank und die Allianz-Tochter Dresdner Bank zeichnet sich eine Lösung ab. Der Aufsichtsrat des Versicherungsriesen Allianz hat nach Informationen von "Welt Online" gestern grünes Licht für den Verkauf der Dresdner Bank gegeben.

In der Nacht hatten sich bereits die Verhandlungsteams der Dresdner-Mutter Allianz und der Commerzbank geeinigt. Anschließend hätten Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz zugestimmt, berichtete "Welt Online" unter Berufung auf Finanzkreise. Die Zustimmung des Aufsichtsrats der Commerzbank wurde als sicher erwartet.

Am Sonntagnachmittag waren in Frankfurt die Aufsichtsräte von Allianz und Commerzbank zusammengetroffen, um über die Zukunft der angeschlagenen Bank zu beraten. Es war bereits erwartet worden, dass nach monatelangen Verhandlungen eine Entscheidung über die größte Transaktion in der deutschen Finanzbranche seit sieben Jahren fällt. Zuletzt hatten sich Meldungen verdichtet, dass die Allianz ihre Banktochter an die Commerzbank verkaufen wird.

Angestrebt sei eine Dresdner-Übernahme in zwei Schritten, hatte es geheißen. Ein neues Institut aus Commerzbank und Dresdner Bank wäre mit einer Bilanzsumme von knapp 1,1 Billionen Euro deutliche Nummer Zwei in der deutschen Bankenbranche hinter der Deutschen Bank mit einer Bilanzsumme von fast zwei Billionen Euro.

Die Dresdner Bank war wegen der Finanzmarktkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Allianz hatte die Bank im Jahr 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen, im Markt war zuletzt über einen Preis von neun Milliarden Euro für die Allianz-Tochter spekuliert worden.

Außer der Commerzbank war zuletzt auch die China Development Bank (CDB) als potenzieller Käufer gehandelt worden. Im Allianz-Vorstand gab es nach Informationen aus Finanzkreisen durchaus Stimmen für eine solche Variante.

Auch Arbeitnehmervertreter hatten sich für eine ausländische Lösung ausgesprochen, weil sie weniger Jobs koste. Branchenkenner rechnen damit, dass bis zu 10 000 Jobs gefährdet sind. Die "Welt" berichtet, dass der Stellenabbau sozialverträglich vollzogen werden soll. Das hatten die Arbeitnehmervertreter als Bedingung genannt.