Das kleine IFA Lexikon

Die wichtigsten Fachbegriffe von A bis Z.

Berlin (dpa). Mit derVerbreitung digitaler Elektronik kommen immer mehr Fachbegriffe auf dieVerbraucher zu. Nachfolgend werden zur Funkausstellung IFA einige von ihnen kurzerklärt:

AACS (Advanced Access Content System): Ein neues Systemzur Rechteverwaltung, das zum Beispiel bei den DVD-Nachfolgeformatenan Stelle des von Hackern geknackten Vorgängers CSS (ContentScrambling System) eingesetzt werden soll. AACS soll unerlaubte Kopien durchein digitales Rechtemanagement verhindern. Zugleich ist es mitErlaubnis des Urheberrechte-Inhabers auch möglich, begrenzt private Kopienzu erstellen und Inhalte in einem Netzwerk zu versenden. Kritiker prangernan, dass AACS der Unterhaltungsindustrie zuviel Macht über die Verwendung derAufnahmen gebe.

Artefakte: So werden Bildfehler genannt, die bei derVerarbeitung komprimierter Daten entstehen. Dabei tauchen meist kleineKlötzchen im Bild auf. Kann es auch beim Abspielen einer DVD geben oderbeim DVB-T-Empfang, wenn der Datentransport kurzzeitigabreißt.



Auflösung:
Ist ein Maß für die Detailerkennung. DigitaleBilder setzen sich aus vielen Einzelpunkten zusammen. Je höher die Zahlder Bildpunkte, desto höher die Auflösung. Die immer größerwerdenden Fernsehschirme machen auch eine höhere Auflösung notwendig, umnoch ein klares Bild zu bekommen. So hat der neue - hochauflösende- Fernsehstandard HDTV eine Auflösung von bis zu 1920 mal 1080Punkten, während zum Beispiel das bisherige PAL-Format auf 720 mal 576Punkte kommt.

Breitbild: Bildschirm-Format moderner Fernseher imSeiten- Verhältnis 16:9. Die größere Breite entspricht mehr als dasherkömmliche 4:3- Verhältnis dem natürlichen Sichtfeld des Menschen. DasFormat soll sich nun als Standard durchsetzen.

Decoder: Ein Gerät, dasverschlüsselt gesendete Datensignale wieder entschlüsselt.

Dolby Digital: Digitales Mehrkanaltonsystem, das im Kino oder auf DVDs sowieteilweise auch in Fernsehsendungen verwendet wird. Dolby Digital arbeitetüber sechs Tonkanäle: Einer ist für Basseffekte reserviert, die übrigen fünfsorgen für räumlichen Klang.

DVB (Digital Video Broadcasting): Europäischer Standard zur Übertragung digitaler Fernsehdaten über Satellit(DVB-S), terrestrisch über Antenne (DVB-T) oder Kabel (DVB-C). Im Aufbauist auch DVB-H (Handy) für Fernsehempfang auf Mobiltelefonen. Bis2010 sollen sämtliche Fernsehsignale in Deutschland digitalübertragen werden.

DVI (Digital Video Interface): DigitaleSchnittstelle für Videosignale. Der Ton wird dabei über einen extra Eingangübertragen. Die hochauflösenden (HD) Formate setzen allerdings auf denneuen Eingang HDMI.

EPG (Electronic Program Guide): EinFernsehprogramm in digitaler Form. Beim digitalen Empfang des Fernsehsignalswerden die Daten mit übertragen und lassen sich am Bildschirm aufrufen. Inder Regel gibt es neben dem Programmtitel und der Uhrzeit auch einekurze Beschreibung der Sendungen.

HDCP (High-bandwidth Digital ContentProtection): Ein digitaler Kopierschutz, der das Kopieren von Sendungen imHDTV-Format verhindern soll. Dabei werden Bild und Ton von einer digitalenQuelle nur abgespielt, wenn der Empfänger (z.B. ein TV-Gerät) dieHDCP- Verschlüsselung unterstützt. Fernseher mit „HD ready“-Siegelmüssen den Kopierschutz unterstützen. Die digitale AufzeichnungHDCP- geschützter Inhalte ist nicht möglich. Zudem können sogareinzelne Geräte gesperrt werden, wenn angenommen wird, dass bei ihnendie HDCP-Verschlüsselung geknackt worden ist.

HDMI (High DefinitionMultimedia Interface): Schnittstelle für die Übertragung von Bild- undTondaten bei HDTV in Set-top-Boxen und HD- Fernsehern. Es ermöglicht dievöllig digitale Übertragung von Videodaten und Digitalton mit bis zu achtKanälen. Der digitale Kopierschutz HDCP ist integriert.

HDTV (HighDefinition Television): HDTV hat eine deutlich höhere Auflösung, zeigt dasBild schärfer und detailreicher und wird im Format 16:9 statt im bisherigenMaß 4:3 ausgestrahlt. Die Auflösung beträgt bis zu 1920 x 1080 Pixel. Um dieHD-Bilder zu sehen, benötigt man einen Fernseher mit dem Siegel „HD ready“.In Deutschland gibt es bisher HDTV-Programme vom Bezahlsender Premiere sowievon ProSieben und Sat.1.

IPTV (Internet Protocol Television): Formatfür Fernsehübertragungen über das Internet. Die Bilder werden dabei alsDatenpakete über Internet-Protokoll verschickt. Für interaktive Angebote wieTV- Shopping gibt es einen Rückkanal. Die Deutsche Telekom willIPTV- Angebote in ihrem neuen schnellen VDSL-Netz dem Kundenschmackhaft machen.

Interlacing: Bisher wurden die Fernsehbilder im sogenannten Zeilensprungverfahren ausgestrahlt. Dabei werden erst allegeraden und dann alle ungeraden Zeilen abgebildet. Der Vorteil isteine flüssige Bewegungsdarstellung, der Nachteil ein möglichesFlimmern. Daher geht der Trend dazu, alle Zeilen nacheinanderabzubilden. Dieses Verfahren nennt man progressive.

LCD (Liquid CrystalDisplay): Flüssigkristallbildschirm. Das Display
besteht aus zwei dünnenGlasscheiben, die von innen mit einer Elektrodenschicht aus unterschiedlichpolarisiertem Material überzogen sind. Im Zwischenraum befinden sich dieFlüssigkristalle. Durchgeleiteter Strom sorgt dafür, dass sich die Kristalle so ausrichten, dass sie entweder Licht durchlassen oder nicht.



MP3(Moving Picture Experts Group audio layer 3):
Ein federführend im
FraunhoferInstitut entwickeltes Komprimierungsverfahren für Audio-
Dateien. Nichthörbare Signale werden nicht berücksichtigt und
mehrfach vorkommendeSequenzen nur einmal gespeichert. So lassen sich
mit MP3 Musikstücke ohnegroßen Qualitätsverlust in kleine digitale
Pakete umwandeln - wird jedoch zustark komprimiert, leidet auch die
Qualität.



MPEG 4 (Moving PictureExperts Group): Kompressionsstandard, der vor
allem für HDTV-Signale genutztwerden soll. Zunächst hatte MPEG 3 der
Standard für HDTV werden sollen, dannhat man sich jedoch auf eine
Erweiterung des MPEG2-Formats geeinigt, mit demman seit 1994 Video
und Ton in Fernsehqualität komprimiert hat. Das heutigeMPEG 4
unterstützt auch DRM-Software als Kopierschutz.



PAL (PhaseAlternating Line): Herkömmlicher Fernsehstandard in Europa
für analogeFernsehsignale mit einer Auflösung von 720 x 576 Pixeln.
DasPAL-Farbfernsehsystem wurde 1962 von dem damaligen
Entwicklungsleiter derAEG-Telefunken in Hannover, Walter Bruch,
entwickelt.

PAY-PER-VIEW: Variante des Bezahlfernsehens, bei der der Zuschauer
nur für Inhalte bezahlt,die er tatsächlich auch sieht. In der Regel
ist er dafür Abonnent eineskommerziellen Pay-TV-Senders, bei dem er
die Inhalte wie zum Beispiel Filmeanfordert.



PIP (Picture in Picture): Die Bild-im-Bild-Technik teiltBildschirme
oder Monitore in mehrere Fenster auf. Dadurch können mehrereInhalte
wie Nachrichten, Wetterbericht oder Börsentickergleichzeitig
dargestellt werden.

Plasma-Bildschirm: BeiPlasma-Bildschirmen werden zwischen zwei
Glasscheiben Moleküle von Xenon-Gasüber anliegende Elektroden zur
Explosion gebracht. Das entstehendeultraviolette Licht erzeugt an
der Bildschirmrückwand grüne, rote und blaueStrahlung. Während
herkömmliche Kathodenstrahlröhren ein Bild in rascherAbfolge
rastern, sind alle Bildpunkte eines Plasmaschirmes einzelnund
gleichzeitig ansprechbar. Plasmaschirme sind extrem flach undsind
auch noch bei Blickwinkeln von bis zu 160 Grad gestochenscharf.



Skalierung: Entspricht die Auflösung des eingehenden Signalsnicht
der Auflösung des Fernsehgeräts, muss das Bild umgerechnet werden-
oder wie es auch heißt, skaliert. So werden zum Beispielherkömmliche
PAL-Fernsehbilder von Fernsehern mit HD-Auflösung neuberechnet.
Dabei kam es vor allem in der Vergangenheit auchzu
Qualitätseinbußen.

Streaming Client: Ein Gerät, dass Datenströmevom PC empfängt und sie
an herkömmliche Unterhaltungselektronik-Geräteweitergibt.



Wide Screen Signaling: Ein Wide-Screen Signal wird mitdem
Fernsehsignal ausgestrahlt und schaltet das Bildformat beimFernseher
vom Standard-Seitenverhältnis 4:3 auf das 16:9-Breitbild um.