Opel-Betriebsrat: "Ein sehr ordentliches Signal"
Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender im Bochumer Opelwerk zur geplanten Übernahme von Opel durch Magna.
Berlin/Bochum. Es war 1.45 Uhr am frühen Samstagmorgen, als Rainer Einenkel ins Bett wollte. "Ich dachte, da kommt nix mehr", sagte der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opel-Werke am Samstagvormittag.Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Boris Berger, Strategieberater von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), den Arbeitnehmervertreter mit Wasserstandsmeldungen aus Berlin auf dem Laufenden gehalten.
Dann kam die SMS, die Einenkel schlagartig wach werden ließ: "Sind auf gutem Wege, gleich geht’s in die Feinabstimmung". Da, sagte Einkel, habe er gespürt, dass es positiv für Bochum laufen würde. Als das Ergebnis offiziell wurde, war der oberste Sachwalter der 5000-Mann-starken Belegschaft "erst einmal nur noch froh und erleichtert".Noch zu frisch war die Erinnerung an "fertig in der Schublade" liegende Schließungspläne.
Dass Magna den Standort erhalten will, sei ein "sehr ordentliches Signal". Den drohenden Aderlass von 1800 Arbeitsplätzen, der größte geplante Stellenabbau an allen vier deutschen Opelstandorten (aber 400 Stellen weniger, als noch vor einer Woche geplant), hält Einenkel noch nicht für beschlossene Sache. "An diesen Zahlen kann man noch arbeiten, da wird es noch viele Gespräche geben."Schließlich habe man in Bochum in den vergangenen Jahren bereits 3000 Jobs abgebaut und somit reichlich Erfahrung mit sozialverträglichen Maßnahmen.
Wenn nächsten Mittwoch die erste Frühschicht wieder an die Bänder geht, vorher ist in Bochum Kurzarbeit und frei, rechnet der Betriebsratsvorsitzende mit "Erleichterung" in der Belegschaft. Er sagte: "Wir sind dankbar, auch dem Ministerpräsidenten, für das, was jetzt als Ergebnis vorliegt."