Autokrise: Opel-Rettung wird zur Hängepartie
Erster Gipfel scheitert, neuer Anlauf am Freitag.
Berlin/Düsseldorf. Die Zukunft des Autobauers Opel mit seinen 26 000 Beschäftigten in Deutschland - darunter 5000 in Bochum - steht weiter auf Messers Schneide. Falls vor dem zweiten Krisengipfel im Berliner Kanzleramt heute in den USA keine verbindliche Entscheidung für einen neuen Investor (Magna oder Fiat) fällt, droht dem Unternehmen die Insolvenz.
Ein erster Versuch zur Einigung unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel war wegen zusätzlicher Geldforderungen des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM) in Höhe von 300 Millionen Euro und fehlender Sicherheiten für eine staatliche Zwischenfinanzierung von Bund und Ländern in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gescheitert.
Der Opel-Betriebsrat sprach angesichts des Verhaltens der US-Partner von einer "Casino-Mentalität".
Der nordrhein-westfälische Landtag wird voraussichtlich morgen den Weg frei machen für die 150 Millionen Euro, die NRW als seinen Anteil für die Überbrückungshilfe zahlen will.
In der Koalition von CDU und FDP gärt es derweil weiter. Die FDP-Spitze sah sich in ihrer Befürchtung bestätigt, dass der Zuschussbedarf für Opel "völlig außer Kontrolle" geraten könne. Daher seien strenge Bedingungen notwendig.