Siemens: Börse feiert Rücktritt von Pierer
Der oberste Kontrolleur verlässt den Konzern. Ein Neuanfang kann gemacht werden.
München. Wochenlang hat sich Heinrich von Pierer (66), Oberkontrolleur von Siemens, gegen einen Rücktritt gestemmt. In seinen 13 Jahren bis Januar 2005 an der Vorstandsspitze des Münchner Konzerns wurden zwar die Schwarzgeldkassen eingerichtet und fanden Schmiergeldzahlungen und angebliche Bestechung von Betriebsräten statt, wegen der daraus resultierenden Affären wollte Pierer aber nicht gehen. Das wäre für ihn ein Eingeständnis gewesen, er wollte die Hintergründe aufdecken.
Die Börse sah das ganz anders und feierte den Rücktritt mit einem Kursfeuerwerk. Lange Zeit übernahm die Aktie die Führung im Dax und übersprang zeitweilig deutlich die 90-Euro-Marke, der Kurs legte um über vier Prozent zu.