USA: Demokraten gegen rasche Hilfen für Autoindustrie

Unterdessen stemmt sich General Motors (GM) unter anderem mit einer Modell-Offensive in China gegen den Bankrott.

Washington. Die kriselnde US-Autoindustrie kann wegen politischerStreitigkeiten in Washington nicht auf schnelle staatliche Finanzhilfen hoffen.Wie der TV-Sender CNN am Mittwochabend (Ortszeit) berichtete, sagten dieDemokraten im Senat eine für diesen Donnerstag geplante Probeabstimmung über einHilfspaket in Höhe von 25 Milliarden Dollar ab. Es gebe keine Mehrheit für denAntrag, hieß es zur Begründung.

Allerdings gebe es im Kongress bereitsGespräche über einen Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern. Von denHilfen könnte auch der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) profitieren.

Die Chefs der drei großen US-Autobauer hatten zuvor bei Anhörungen imKongress vor einem Kollaps der Autoindustrie gewarnt. Das 25- Milliarden-Darlehnsei notwendig, damit die Industrie die Liquiditätskrise überlebe, hieß es.Allerdings reagierten Republikaner wie Demokraten mit Skepsis. Viele Politikermachten jahrelanges Missmanagement in der Autoindustrie für die Kriseverantwortlich.

Nach Vorstellungen der Demokraten sollen die 25Milliarden Dollar für die Autoindustrie aus dem 700-Milliarden-Dollar-Paket zurStabilisierung der Finanzmärkte abgezweigt werden, das der Kongress im Oktoberverabschiedet hatte. Viele Republikaner und die Regierung von Präsident GeorgeW. Bush lehnen eine solche Lösung aber ab. Das Geld aus dem Fonds sei nicht füreinzelne Industriebranchen vorgesehen.

Auch der gewählte US-PräsidentBarack Obama hatte für rasche Staatshilfen an die Autobauer plädiert. Es dürfeaber keinen Blankoscheck geben.

General Motors, Ford und Chryslerkämpfen seit längerem mit großen Schwierigkeiten. GM warnte kürzlich davor, zumJahresende möglicherweise nicht mehr genügend Geld zu haben, um Löhne bezahlenzu können.

Unterdessen stemmt sich General Motors (GM) unteranderem mit einer Modell-Offensive in China gegen den Bankrott. GM stelltzusammen mit seinen chinesischen Partner-Unternehmen auf der dieswöchigenAutomesse Guangzhou International Auto Show nicht weniger als 24 neue Modellevor, wie die staatliche chinesische Zeitung „China Daily“ am Donnerstagberichtete.

Das sind mehr neue Fabrikate als General Motors je zugleich in Chinaauf den Markt gebracht hat. Zu den neuen Autos gehören unter anderem Modelle derMarken Buick, Chevrolet und Cadillac.