Auf den Lack kommt's an - Das richtige Autopoliermittel finden
München (dpa/tmn) - Autolacke altern mit der Zeit. Sie werden matt und stumpf. Um dem entgegenzuwirken, sollte die Oberfläche regelmäßig gepflegt werden. Doch Lack ist nicht gleich Lack, und Politur ist nicht gleich Politur.
Sonne, Schnee und Vogeldreck: Der Lack eines Autos ist vielem ausgesetzt. Mit der Zeit verhärtet er oder wird spröde und rissig. Damit der Glanz nicht allzu schnell vergeht, ist von Zeit zu Zeit eine gründliche Lackpflege ratsam. Doch der Markt an Reinigungsmitteln ist groß und unübersichtlich. Welches Mittel sinnvoll ist, hängt auch von der Art des Lacks ab.
Markus Herrmann, Vorsitzender des Bundesverbandes für Fahrzeugaufbereitung, rät Autobesitzern dazu, zwei Mal pro Jahr den Lack ihres Fahrzeugs zu polieren und zu wachsen. Besonders sinnvoll sei dies vor der Mückenzeit im Sommer und vor der Salzzeit im Winter.
Eine Politur enthält in der Regel Schleifmittel, das kleine Kratzer entfernt, den Lack glättet und verwitterte Lackschichten abträgt. Außerdem sind in Polituren Pflegesubstanzen enthalten, die Glanz verleihen und vor Witterungseinflüssen schützen.
Kombi-Produkte bieten die einfachste Möglichkeit, sein Fahrzeug wieder zum Glänzen zu bringen. Statt auf herkömmliche Schleifmittel setzen die meisten Pflegemittelhersteller auf schonende Rezepturen mit Mikropartikeln und synthetischen Polierkörpern. Doch nicht alle Produkte eignen sich für jeden Lack. Für stark verwitterten Lack rät Herrmann zu reinen Lackreinigern mit grober Körnung. Anschließend wird die Oberfläche mit einem Wachs nachbearbeitet.
Autofahrer müssen nicht zu den teuersten Präparat greifen. „Der Preis ist nicht Garant für praxistaugliche und gute Inhaltsstoffe“, sagt Dennis Buchmann vom Bundesverband für innovative Fahrzeugpflege. Gute Anhaltspunkte geben Vergleichstests, wie sie Autozeitschriften regelmäßig durchführen. „Die Reinigungs- und Politurleistung ist bei etwas teureren Produkten tendenziell besser als bei günstigen Mitteln“, gibt Hans-Jürgen Götz, Sprecher der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), zu bedenken.
Wichtig sind neben dem Produkt vor allem die Erfahrung des Anwenders, das Werkzeug und die Lackzusammensetzung. Für den Laien ist es schwierig, auf Anhieb die passende Kombination für den perfekten Glanz zu finden. Selbst Profis probieren oft vor den Polierarbeiten an versteckten Stellen erst die optimale Kombination aus, bevor sie sich an großflächige Stellen wie Motorhaube oder Türen machen. „Bei hochkratzresistenten Lacken kann man mit dem falschen Produkt und dem falschen Polierwerkzeug mehr zerstören als den perfekten Glanz herbeiführen“, warnt Dennis Buchmann.
Große Unterschiede gebe es bei den Wachsen. Ein Wachs enthält keine Schleifmittel, sondern gibt dem Lack durch Versiegelung eine hohe Oberflächenglättung, eine Farbauffrischung und eine Schutzschicht. Natürliche Produkte mit dem brasilianischen Carnaubawachs seien besser als synthetische Produkte, so Buchmann.
Das Naturmaterial trockne den Lack nicht aus, sondern dringe tief in die Poren ein und sorge für länger anhaltende Geschmeidigkeit. Allerdings sind diese Produkte deutlich teurer als synthetische Wachse, und die Verarbeitung ist recht zeitintensiv. Völlig unbedenklich sind laut Markus Herrmann reine Konservierungswachse, die zwar nicht den besten Glanz bringen, dafür aber einen guten Schutz.