Rheinoper Düsseldorf: Mit Verdi zurück nach Hause
Die Rheinoper eröffnet am Samstag mit „La Traviata“ ihr für 30,7 Millionen Euro saniertes Haus an der Heinrich-Heine-Allee.
<strong>Düsseldorf. Nach zwölf Monaten Exil kehrt die Rheinoper nach Hause zurück. Am Donnerstag wurde das für sagenhafte 30,7 Millionen Euro sanierte Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee der Presse vorgestellt, am Samstag schon hebt sich auf der Bühne der Vorhang für Verdis Ohrwurm "La Traviata". Wörtlich übersetzt heißt der Kurtisanenhit "Die vom Wege Abgekommene" - und das kann man getrost auch von den umfangreichen Bauarbeiten sagen. Die verzögerten sich um fast ein halbes Jahr und kosteten am Ende auch noch gut zehn Millionen Euro mehr als geplant. Am Donnerstag wollten weder Generalintendant Tobias Richter, noch Oberbürgermeister Joachim Erwin davon noch viel wissen. Bauen im Bestand sei immer sehr kompliziert, sagte Erwin, "aber jetzt haben wir etwas Optimales für die Opernschaffenden und die Besucher". Womöglich werden sich letztere morgen trotzdem etwas enttäuscht im Saale umschauen. Denn im Gegensatz zur Tonhalle, die für 26 Millionen Euro renoviert wurde und mit einer tollen Akustik und einem funkelnden Erscheinungsbild begeistert, sieht der Opernfreund nicht so schrecklich viel von den verbauten Millionen. Alle 1300 Sitze wurden zwar neu gepolstert, die Zuschauer haben etwas mehr Beinfreiheit, weil die Rückenlehnen nicht mehr ganz auf den Boden reichen. Im Foyer liegt ein neuer roter Teppich, Wände und Decken wurden gestrichen. Doch mehr konnte im denkmalgeschützten Bau nicht verändert werden.
Fast alles andere spielt hinter den Kulissen: Die gesamte bühnentechnische Untermaschinerie wurde für fünf Millionen Euro erneuert, fünf neue Hubpodien und fünf Bühnenwagen wurden installiert. Ebenso die komplette Haustechnik mit Lüftung, Heizung, Elektro und Sanitär. Und dann kommen endlich der Brand- und Arbeitsschutz im 1954 erstmals umgebauten Opernhaus zu ihrem Recht.
Spielzeitbeginn Das renovierte Opernhaus an der Heine-Allee wird am Samstag (18.8.) mit Verdis "La Traviata" (19.30 Uhr) eröffnet. Die Premiere ist wie die drei Folgeaufführungen am 19., 25. und 26. August restlos ausverkauft. Karl-Ernst und Ursel Herrmann inszenieren, GMD John Fiore dirigiert an den vier Abenden.
Neuproduktion Die erste "echte" Premiere steigt am 8. September mit Debussys "Pelleas und Melisande" (Regie: Christof Nel).
Tag der offenen Tür Am Samstag, 15. September, können Besucher von 11 bis 17 Uhr die Opernschaffenden vor und hinter den Kulissen beobachten.
Internet: www.rheinoper.de