Rheinoper: Rom ade? Rom hallo!

Die Deutsche Oper am Rhein bleibt noch in der Ausweichspielstätte und stellt das neue Programm vor.

<strong>Düsseldorf. Zu früh verkündeten zahlreiche Plakate der Rheinoper Düsseldorf mit dem Slogan "Rom ade" den Abschied vom Provisorium Rheinoper Mobil am Landtagsgebäude. Denn die Renovierung des Haupthauses an der Heinrich-Heine-Allee ist noch nicht abgeschlossen. Am 7. April hätte dort mit Verdis "La Traviata" die feierliche Wiedereröffnung stattfinden sollen. Aber nun heißt es nicht Rom ade, sondern Rom hallo! Mit Schuldzuweisungen hält sich Generalintendant Tobias Richter betont zurück: "Die Ursachen der Verzögerung sind für uns als Rheinoper nicht so besonders wichtig. Uns interessiert nur, ob wir spielen dürfen oder nicht." Dass solche Unsicherheiten Gift sind für die Abo-Zahlen, zeigt unterdessen die mit 1500 Kündigungen erhebliche Rückläufigkeit der Abonnements für die aktuelle Saison.

Die Wiederaufnahme von "La Traviata" findet in Duisburg statt

Opernfreunde, die sich schon auf "La Traviata" gefreut haben, müssen sich bis zum 22. Juni gedulden und nach Duisburg fahren, denn dort gestaltet die Rheinoper die Wiederaufnahme der erfolgreichen Produktion. In Düsseldorf wird nun Plan B umgesetzt, unter anderem mit Aufführungen von Carl Orffs "Carmina Burana" (12. und 14. April), Donizettis "Lucia" (ab 15. April), Gounods "Faust" (ab 3. Mai), Brittens "Sommernachtstraum (ab 6. Mai) und einer Wiederaufnahme des "Hamlet" von Ambroise Thomas (ab 26. Mai). Immerhin 56 Vorstellungen soll es bis zur Sommerpause geben. Damit würden alle Abonnement-Reihen lückenlos und termingerecht gespielt, versichert Richter. Dass überhaupt noch bis zum Sommer gespielt werden kann, ist Glück im Unglück. Denn die Stadt Düsseldorf hat erstens die Rom noch nicht verkauft (befindet sich aber mit mehreren Interessenten in Verhandlungen) und zweitens nach längerem Zögern endlich die Zustimmung für die mit Mehrkosten verbundene Fortsetzung des Spielbetriebs im Provisorium am Rhein gegeben. Durch die geringeren Einnahmen (mit 700 Sitzplätzen besitzt die Rom nur etwa die Hälfte des Haupthauses) und den technischen Aufwand entsteht ein zusätzlicher Finanzbedarf von 2,4 Millionen Euro.Nicht alle Aufführungen finden in der Rom statt: Mit Wagners Musikdrama "Tristan und Isolde" (Premiere am 5. Mai, 17 Uhr) gastiert die Rheinoper in der Tonhalle. Einbezogen in den Opernbetrieb wird auch der Robert-Schumann-Saal am Ehrenhof: Dort erklingt am 1. Juni die selten gespielte Gluck-Oper "Ezio". Unterdessen steht das Duisburger Haus am 10. und 16. Juni für beide Teile der Berlioz-Oper "Die Trojaner" zur Verfügung. Information

Eröffnung: Wenn jetzt nicht noch etwas dazwischen kommt, eröffnet das Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee am 18. August mit der ursprünglich für den 7. April geplanten "Traviata". Die erste der neun Premieren im renovierten Gebäude findet am 8. September mit Claude Debussys "Pelléas et Mélisande" statt. Regie führt Christof Nel.

Ballett: Die erste Ballett-Premiere ist am 26. Oktober mit dem Tanzstück "Mozart? Mozart!" von Jiri Kylián und Petr Zuska.

Neuinszenierung: Eine Neuinszenierung von Rossinis "Il turco in Italia" feiert in der Regie von Intendant Tobias Richter am 30. November Premiere.

Neue Musik: Die erste Premiere im Jahr 2008 widmet sich einer Oper um ein männliches Supermodel. "The Fashion" heißt das Stück von Giorgio Battistelli, von dem diese Spielzeit bereits "Richard III." zu sehen war. "The Fashion" entstand nach einer schwarzen Komödie von Bob Goody und Dan Jemmett.