Schauspieler Devid Striesow: Mit vollem Körpereinsatz
Devid Striesow, präsent im Fernsehen und auf den Bühnen, ist auf der Berlinale in gleich zwei Filmen im Einsatz.
Berlin. Devid Striesow gehört bereits seit einigen Jahren zu den verlässlich exzellenten Akteuren in deutschen Film- und Fernsehproduktionen, aber auch auf verschiedenen Bühnen. Auf der 57. Berlinale ist er gleich in beiden deutschen Wettbewerbsfilmen zu sehen. In "Yella" von Christian Petzold spielt er einen geschäftstüchtigen Biedermann im Deutschland der Gegenwart. In "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky porträtiert er einen SS-Hauptmann, der im KZ Sachsenhausen eine geheime Werkstatt zur Fälschung von Devisen aufbaut. Zweimal Striesow, zweimal ganz anders, beide Male ungemein faszinierend.
Im Kino war er bislang unter anderem in "Was tun, wenn’s brennt", "Der Untergang" und "Lichter" zu sehen. Das Drama "Lichter", 2003 von Zuschauern und Kritik gleichermaßen gefeiert, brachte den Popularitätsdurchbruch beim breiten Publikum. Striesows gleichermaßen Lachen wie Anteilnahme auslösende Darstellung eines erfolglosen Matratzenverkäufer in Hans-Christian Schmids Film bescherte dem 1973 auf der Ostseeinsel Rügen geborenen Schauspieler zudem eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller.
Die inzwischen von einigen Auszeichnungen begleitete Karriere Striesows begann gleich nach Abschluss seiner Ausbildung an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" im Jahr 1999. Schon ein Jahr später war er auf der Leinwand in dem Krimi "Kalt ist der Abendhauch" zu sehen. Aufgaben in Fernsehrennern wie "Bella Block" und "Tatort" folgten dann kontinuierliche Engagements für Kinofilme.
Ob kleine oder große Rolle: Devid Striesow ragt stets heraus. Genaue Charakterzeichnungen mit unaufwendigen Mitteln, eine beim Zuschauer fast körperlich spürbare physische Präsenz sowie eine stets zwischen nervöser Sensibilität und forscher Virilität changierende Ausstrahlung prägen seine Auftritte.
Mit seinem ungewöhnlichen Charisma erinnert Striesow an den jungen Paul Newman. Wie sein legendärer Hollywood-Kollege vereint er Intelligenz, Emotionalität sowie eine nie glatt wirkende Menschlichkeit mit Ecken und Kanten in frappierendem Zusammenspiel. Seine größten Aufgaben fand der bei öffentlichen Auftritten stets angenehm unprätentiös wirkende Schauspieler bisher am Theater.
Insbesondere auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses gelangen im nachhaltige Volltreffer. Der Vollblutdarsteller begeisterte etwa als "Woyzeck", "Prinz von Homburg" und "Hamlet", und zuletzt als Lady Macbeth in Jürgen Goschs Inszenierung, die 2006 zur "Inszenierung des Jahres" gekürt wurde. Schon 2004 erhielt Striesow von einer Kritiker-Jury der Zeitschrift "Theater heute" den begehrten Titel "Nachwuchsschauspieler des Jahres".
Ausbildung Devid Striesow, geboren 1973 in Bergen auf Rügen, absolviert seine Ausbildung an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. Seit 1999 spielt er zunächst am Schauspielhaus in Hamburg und dann am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Erfolge 2004 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet und erhielt von der Zeitschrift "Theater heute" die Auszeichnung bester Nachwuchsschauspieler. 2006 spielte er in Jürgen Goschs ausgezeichneter "Macbeth"-Inszenierung.
Film Neben der Rolle als Ermittler im ZDF-Krimi "Bella Block" ist Striesow seit 2000 in vielen Fernseh- und Filmrollen zu sehen.