Der Kunstmarkt boomt: Auktionsrekord für Lichtenstein-Bild

New York (dpa) - Eine schlafende Schönheit hat für einen Rekord gesorgt: Das „Sleeping Girl“ des Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein ist in New York für fast 45 Millionen Dollar verkauft worden.

Das 1964 entstandene Bild ging am Mittwochabend (Ortszeit) bei Sotheby's für 44,8 Millionen Dollar (knapp 35 Millionen Euro) weg. Damit lag das Bild, das auf 30 bis 40 Millionen geschätzt war, knapp über dem bisherigen Rekord. Das bisher teuerste Gemälde des vor 15 Jahren gestorbenen Künstlers war im November für 43,2 Millionen Dollar versteigert worden.

„Sleeping Girl“ ist ein knapp 92 Zentimeter großes quadratisches Bild, das im typischen Comicstil gehalten ist. Zu sehen ist eine blonde Schönheit, die hinreißend schlummert. Wie üblich bei Lichtenstein wirkt das Bild wie der vergrößerte Schnipsel eines Comics - inklusive der Gesichtsfarbe, die aus weißem Untergrund mit roten Punkten den Anschein von rosa gibt.

Im Comic war es eigentlich eine weinende Schönheit. Doch Lichtenstein ließ die Träne einfach weg und machte aus dem weinenden ein schlafendes Girl. Das Bild war seit dem Jahr seiner Entstehung im Privatbesitz. Die Sammler Beatrice und Phillip Gersh hatten das Gemälde 1964 gekauft.

Große Enttäuschung allerdings für den „Double Elvis“. Das Werk von Andy Warhol war auf 30 bis 50 Millionen Dollar geschätzt worden. Doch bei 33 Millionen war schon Schluss, mit dem üblichen Aufgeld sind es 37 Millionen. Für den im vergangenen Jahr gestorbenen Cy Twombly gab es hingegen einen Rekord. Sein „Untitled (New York City)“ ging für gut 17,4 Millionen weg. „Abstraktes Bild“, eines von vielen Bildern gleichen Namens von Gerhard Richter, ging für fast 16,9 Millionen weg. Geschätzt war das 1992 entstandene Werk des Kölners nur auf die Hälfte.

Unmittelbar nach dem Lichtenstein wurde noch ein anderes Bild für exakt den gleichen Preis verkauft: 44,8 Millionen Dollar. „Figure Writing Reflected In Mirror“ gilt als eines der kraftvollsten Werke Francis Bacons. Das Bild des 1992 gestorbenen Iren war seit 1977 in einer Pariser Galerie und galt deshalb als marktfrisch.

Allerdings war das Bild von einem Bacon-Rekord weit entfernt. Den hält nach wie vor „Triptiych“ von 1976, das 2008 für 86,3 Millionen Dollar versteigert worden war.