Der Maler war lange verpönt

Er wurde erst 300 Jahre nach seinem Tod richtig entdeckt.

Düsseldorf. Der um 1541 auf Kreta geborene Domenikos Theotokopoulos, den die Spanier El Greco nannten, führte zwar ab etwa 1578 in Toledo eine große Werkstatt und bekam Aufträge aus dem Adel.

Als Hofmaler von König Philipp II. hatte er sich wegen der kühnen Farbgebung und ekstatischen Gestaltung aber nicht halten können. Nach seinem Tod 1614 wurden seine Bilder kaum noch beachtet, wenn sie nicht als „verrückt“ verlacht und als „pathologisch“ verhöhnt wurden.

Sein Aufstieg begann erst vor 100 Jahren. Der Kunstkritiker Julius Meier-Graefe schwärmte in seinem populären Tagebuch „Spanische Reise“ (1910) von seiner Entdeckung El Greco: „Ein Mann aus der Gegend Rembrandts und so nah wie ein Zeitgenosse.“ Damit entflammte er Künstler wie Franz Marc und August Macke, Max Beckmann und Oskar Kokoschka.

Die frühen Expressionisten strömten 1912 in die Städtische Kunsthalle Düsseldorf, wo elf Bilder El Grecos aus einer Budapester Sammlung gezeigt wurden, und zur legendären Sonderbund-Ausstellung in Köln. In Frankreich gehörten Cézanne, van Gogh, Delaunay und Picasso zu seinen Verehrern. ang