Halbe Milliarde für Kunst: Auktionsrekord bei Christie's

New York (dpa) - Mit fast einer halben Milliarde Dollar in nicht einmal zwei Stunden hat Christie's einen Versteigerungsrekord aufgestellt.

Das Auktionshaus in New York hat am Mittwochabend (Ortszeit) Kunst aus den letzten sechs Jahrzehnten für 495 021 500 Dollar (386 Millionen Euro) verkauft und damit Auktionsgeschichte geschrieben.

Für gleich zwölf Künstler fielen die Rekorde, darunter Jackson Pollock und Roy Lichtenstein. 59 Werke wurden für mehr als eine Million verkauft, neun davon sogar für mehr als zehn Millionen. Allerdings wurden wieder auch einige Bilder nicht verkauft.

Mit 58,3 Millionen Dollar hat ein Bild von Jackson Pollock den Auktionsrekord für den Künstler durchbrochen. Das 1948 entstandene Werk „Number 19“ war fast doppelt so teuer wie von den Experten erwartet. Es wurde für 52 Millionen zugeschlagen, hinzu kommt das Aufgeld für das Auktionshaus.

„Number 19“ ist knappe 80 Zentimeter groß - für Pollock fast bescheidene Dimensionen. Es zeigt ein anscheinend wirres Muster aus schwarz und grau, versetzt mit wenig Farbe. Was wie Gekritzel aussieht, war kurz nach dem Krieg eine künstlerische Revolution. Pollock hatte die Farbe auf das Bild getropft. Acht Jahre später starb er, als er sturzbetrunken einen Autounfall verursachte.

Auch für Lichtenstein gibt es einen neuen Höchststand. „Woman with Flowered Hat“ sieht aus, als hätte Lichtenstein einen Picasso malen wollen. Das Bild wurde für mehr als 56,1 Millionen Dollar versteigert und zeigt zwar genau das, es gehört aber schon etwas Fantasie dazu, in dem Bild eine Frau mit einem blumengeschmückten Hut zu erkennen.

Wie bei dem 1997 gestorbenen Lichtenstein üblich, ist das Bild in poppigen Comicfarben gehalten. Es ist genau 50 Jahre alt und etwa 1,30 Meter hoch. Der bisherige Auktionsrekord für Lichtenstein war vor einem Jahr aufgestellt worden. Da war „Sleeping Girl“ bei Sotheby's für knapp 45 Millionen verkauft worden.

Den größten Satz machte ein Werk von Jean-Michel Basquiat, das für mehr als 48,8 Millionen Dollar versteigert worden. Geschätzt war es auf etwa 30 Millionen. Damit wurde der bisherige Auktionsrekord für einen Basquiat mehr als verdreifacht. „Dustheads“ ist ein farbenfrohes Bild mit vielen afrikanischen Einflüssen. Das fast zwei Meter hohe Werk entstand 1982 und zeigt zwei Männer, mit vielen Farben verfremdet, auf dunklem Untergrund. Basquiat hatte als erster Schwarzer Anerkennung in der westlichen Kunstszene gefunden. 1988 war er kurz vor einer Afrikareise an einer Überdosis Rauschgift gestorben.