Kunst über Heilige Drei Könige in Köln

Köln (dpa) - Für eine Ausstellung im Museum Schnütgen in Köln stehen Maria und die Heiligen Drei Könige endlich wieder zusammen: groß, bunt und eindrucksvoll. Entstanden sind die geschnitzten Figuren um 1489 in Schwaben.

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Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Ensemble auseinandergerissen. Eine Leihgabe aus dem Metropolitan Museum in New York macht es möglich, dass die imposante Anbetungsgruppe nun wieder vereint ist. In einer Ausstellung über die Heiligen drei Könige in Köln.

Etwa 130 Leihgaben aus 70 Museen und Sammlungen hat das auf mittelalterliche Kunst spezialisierte Museum Schnütgen für seine große Schau zusammengetragen. „Das Thema der Heiligen drei Könige ist ein zentrales in der religiösen Kunst“, sagt Museumsdirektor Moritz Woelk.

Das Louvre in Paris, das Londoner Victoria and Albert Museum oder die Vatikanischen Museen in Rom steuerten Exponate bei zur Ausstellung „Die Heiligen Drei Könige. Mythos, Kunst und Kult“. Die Schau dauert vom 25. Oktober bis zum 25. Januar. Anlass ist die Ankunft der Dreikönigsreliquien in Köln von 850 Jahren. Der Schrein ließ Köln im Mittelalter zu einer Pilgermetropole anwachsen und steht immer noch im Dom. Und die drei Könige wurden Stadtpatrone.

Entstanden ist eine Schau, die eine überraschende Fülle von Darstellungen aus dem frühen Christentum bis zum 16. Jahrhundert zusammenführt: Kleine, filigran und detailreich aus Elfenbein geschnitzte Hostiendosen aus Italien, die schon Ende des 5. Jahrhunderts entstanden. Das Motiv der Heiligen drei Könige ziert gewebte, mittelalterliche Teppiche, liturgische Prachthandschriften, Altarbilder und schimmernde, mit Edelsteinen geschmückte Reliquienkästchen.

Ein fast tausend Jahre alter Buchkasten aus Walfischknochen zeigt die Anbetung des kleinen Jesus durch die Könige. In ergreifenden Bildern wird dort ein weiteres biblisches Motiv gezeigt: der von Herodes angeordnete Kindermord in Bethlehem.

Das älteste Exponat stammt aus dem dritten Jahrhundert. Die Marmorplatte verschloss in Rom ein Katakombengrab. Darauf findet sich eine der frühesten Anbetungsszenen überhaupt. Mit wehenden Mänteln eilen die Magier mit ihren Geschenken herbei. Maria sitzt auf einer Art Korbstuhl. „Das war damals ein Attribut vornehmer Damen“, erläutert Ausstellungsmacherin Manuela Beer.

Etwa um das Jahr 1000 veränderte sich die Darstellung: Die Weisen aus dem Morgenland wurden Könige mit Purpurmänteln und Kronen. Weltliche Könige nutzen nun die Szene zu ihren Zwecken. Auf dem Kölner Dreikönigsschrein etwa erscheint auch König Otto IV., der um 1200 zum Stifter der Goldarbeit wurde. Er stellt sich in eine Reihe mit den biblischen Königen, auch wenn er keine Krone trägt.