Streit in Athen nach Diebstahl von Picasso-Bild
Athen (dpa) - Nach dem Diebstahl eines Picasso-Werks aus der Nationalen Pinakothek in Athen ist ein Streit um die Sicherheit ausgebrochen. „Die Sicherheitsmaßnahmen im Museum waren praktisch nicht vorhanden“, kritisierte im Radio der griechische Minister für Bürgerschutz Christos Papoutsis.
Wie Kreise des Museums der Nachrichtenagentur dpa dagegen sagten, sei wegen der dramatischen Finanzlage kein Geld vorhanden, um zusätzliche Sicherheitsleute einzustellen. Zum Zeitpunkt des Einbruchs war nur ein Wärter im Dienst. Die Polizei vermutet unterdessen, das spezialisierte Kunstdiebe am Werk waren.
Unbekannte hatten am Montag ein Bild von Pablo Picasso (1881-1973) mit dem Namen „Frauenkopf“ entwendet. Außerdem sollen ein Werk des niederländischen Malers Piet Mondrian (1872-1944) und eine Zeichnung auf Papier des italienischen Malers Guglielmo Caccia (1568-1625) gestohlen worden sein. Eine offizielle Erklärung der Nationalen Pinakothek (Nationalgalerie) lag bis Dienstag nicht vor.
Experten sagten im Rundfunk, das Werk Picassos könnte einen Wert von bis zu zwei Millionen Euro haben, das von Mondrian sei etwa eine Million Euro wert. Picasso soll das Bild 1939 gemalt haben und es den Griechen 1949 für ihren Kampf gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg geschenkt haben.
Die Polizei hat unterdessen Interpol eingeschaltet. Sie vermutet, dass spezialisierte Kunstdiebe den Einbruch organisiert haben. Diese handelten im Auftrag von sehr reichen Sammlern und entwendeten die Bilder. „Verkaufen kann man sie nicht, da jeder sofort weiß, woher sie stammen“, sagte ein Offizier der Polizei der dpa am Dienstag. Da die meisten dieser spezialisierten Einbrecher bekannt seien, versuche die Polizei nun festzustellen, wo sie sich am Montag befanden, hieß es.