Uruguayischer Künstler Páez Vilaró gestorben
Montevideo (dpa) - Der uruguayische Maler, Bildhauer und Baumeister Carlos Páez Vilaró ist 90-jährig gestorben.
Páez Vilaró erlag am Montag in dem von ihm erbauten Gebäudekomplex Casapueblo, 115 Kilometer östlich von Montevideo, einem Herzversagen, wie die Zeitung „El País“ in ihrer Online-Ausgabe nach Auskunft von Angehörigen berichtete.
Noch vor wenigen Tagen hatte Páez Vilaró in Montevideo an den Karnevalsfeiern teilgenommen, die stark sein Werk geprägt haben. Auf der Suche nach den Wurzeln der von Abstämmigen ehemaliger Sklaven erzeugten Tänze und Musik durchreiste er Brasilien und Afrika. Dort verbrachte er einige Zeit mit Albert Schweitzer in Lambaréné, in Gabun. Zum Abschluss des Filmfestivals von Cannes 1967 wurde der Dokumentarfilm „Batouk“ über Páez Vilarós Erfahrungen in Afrika vorgeführt, den er mit dem Regisseur Jean-Jacques Manigot und dem Dichter Aimé Césaire drehte.
Zu seinen Werken zählt die 162 Meter breite Wandmalerei „Raíces de la Paz“ („Wurzeln des Friedens“) am Sitz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington. Er schuf weitere muralistische Werke auf Flughäfen in Uruguay, Haiti und Panama sowie in Krankenhäusern in Argentinien, Chile und den USA. Unter den weißen Kuppeln von Casapueblo, auf der Halbinsel Punta Ballena vor dem Ferienort Punta del Este, hatte Páez Vilaró sein Atelier und ein Museum errichtet.
Einer seiner Söhne gehört zu den Überlebenden des als „Wunder der Anden“ bekannten Flugzeugabsturzes von 1972. Páez Vilaró hatte aktiv an der Suche der 72 Tage lang Verschollenen in den Anden teilgenommen und seine Erlebnisse später in einem Buch veröffentlicht („Entre mi hijo y yo, la luna“/„Zwischen meinem Sohn und mir, der Mond“).