Von der Schönheit des schlichten Designs

Hannover (dpa) - Billy neben Thonet: Mit der Kunst der Reduktion beschäftigt sich von diesem Donnerstag an eine große Design-Ausstellung im Museum August Kestner in Hannover.

Präsentiert werden Design-Klassiker wie der Stuhl Nr. 14 von Michael Thonet aus dem Jahr 1859. Der millionenfach verkaufte Stuhl, eines der ersten Industriemöbel, wird dem heute ähnlich erfolgreichen Billy-Regal von Ikea gegenübergestellt. Die bis zum 26. Juni laufende Schau mit dem Titel „Die Essenz der Dinge“ wurde vom Vitra Design Museum Weil am Rhein konzipiert und wird nach Hannover ins belgische Gent reisen.

„Zu sehen sind auch Objekte aus unserem eigenen Bestand wie das Kubus-Geschirr von Wagenfeld“, sagte Museumsleiter Wolfgang Schepers am Mittwoch. „Das war Tupperware vor Tupperware.“ Für Schepers geht es bei der Kunst der Reduktion letztendlich um einfache, funktionale Lösungen. So ließ sich der Stuhl Nr. 14 bequem verschicken, weil er nur aus sechs Holzteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern bestand - ein Schlüssel zum Erfolg.

Das früheste Stück in der Schau ist ein Korinthischer Helm aus der Zeit vor Christi Geburt. Hinzu kommen Möbel und Produktdesign von Gerrit Rietveld, Le Corbusier, Charles & Ray Eames, Max Bill, Dieter Rams, Shiro Kuramata oder Jasper Morrison. „Weniger ist mehr“ lautet das Motto der Designer, in der Schlichtheit liegt auch die Schönheit.