Zahlrreiche Ausstellungen zum 400. Todestag von El Greco
Zum 400. Todestag von El Greco wird der Maler mit zahlreichen Ausstellungen geehrt, unter anderem im Madrider Prado-Museum.
Madrid. Sein Name ziert unzählige griechische Restaurants in aller Welt. Der Maler El Greco ist einer der berühmtesten Söhne Griechenlands — auch wenn er sein spektakuläres Schaffenswerk in Spanien entfaltete. Dort wird in diesem Jahr mit vielen Kunstereignissen El Grecos 400. Todestag begangen, der sich am Montag jährt. El Greco gilt als einer der einflussreichsten Maler der Geschichte, ja sogar als Vaterfigur der Moderne. Moderne Maler wie Manet, Cézanne, Picasso, Kokoschka, Klee oder Beckmann ließen sich von ihm inspirieren.
El Grecos Bilder, meist religiösen Inhalts, schmücken Museen in aller Welt. Sein Werk ist so eng mit Spanien verbunden, dass viele Menschen auf der spanischen Halbinsel ihn spontan eher als Spanier denn als Griechen einordnen. El Greco, übersetzt „Der Grieche“, wurde 1541 auf der griechischen Insel Kreta geboren, mit dem Namen Dominikos Theotokopoulos.
Er galt schon auf Kreta als Meister der Ikonenmalerei, ging dann nach Venedig und Rom, wo er von den künstlerischen Schulen Tizians und Michelangelos beeinflusst wurde. Schließlich landete er nach zehn italienischen Jahren in der spanischen Stadt Toledo, in der er fast vier Jahrzehnte verbrachte. Dort entstanden jene bedeutenden Altar- und Apostelbilder, die ihn zu Spaniens großem Griechen machten. Zu einem wegweisenden Maler, von dem die Kunsthistoriker heute sagen, dass er seiner Zeit weit voraus war. Seine religiösen Bilder trugen Titel wie „Himmelfahrt Marias“, „Heilige Dreifaltigkeit“ oder „Johannes der Täufer“.
In El Grecos Wahlheimat Toledo, wo er von 1577 bis zu seinem Tod im Jahr 1614 wirkte, läuft derzeit die Ausstellung „Der Grieche aus Toledo“. Eine Retrospektive mit aus aller Welt zusammengetragenen Bildern. Damit verbunden sind weitere „Greco-Räume“ in der Altstadt Toledos: etwa im Greco-Museum, in der Kathedrale oder im Kloster Santo Domingo el Antiguo. „Das ist die wichtigste Ausstellung, die jemals mit diesem Maler gemacht wurde“, sagt stolz Gregorio Marañón, Präsident der Greco-Stiftung. Anfang April reihte sich das Prado-Museum in der spanischen Hauptstadt Madrid in das Jubiläumsjahr ein.
Zu Lebzeiten war der Meister umstritten, das Werk des Revolutionärs gefiel nicht durchweg dem König und der Kirche, wichtigen Auftraggebern dieser Zeit. Nach seinem Tod geriet er lange in Vergessenheit. Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert, als die Kunstwelt seine Bilder wiederentdeckte und sich inspiriert fühlte. In vielen seiner Leinwände und Tafelbilder bestimmen überlange Figuren das Geschehen. Kräftige Farben und extreme Kontraste verleihen seinen Szenen Dramatik. Zu seinen berühmtesten religiösen Bildern zählen „Die Tränen des heiligen Petrus“, die „Entkleidung Christi“ und „Das Begräbnis des Grafen von Orgaz“.