Bon Jovi rockt nach Nashville
Die Band aus New Jersey entdeckt Country & Western. Am Freitag erscheint ihr neues Album „The Lost Highway“.
<strong>Düsseldorf. Der amerikanische Highway. Sinnbild von Weite. Synonym für Flucht und Unendlichkeit, für Freiheit und Suche. Der Highway auf dem Cover des neuen Bon-Jovi-Albums führt geradewegs nach Nashville - in die Welthauptstadt des Country & Western. Nicht, dass Jon Bon Jovi und Richie Sambora ein Klampfen-Lagerfeuer-Mix vorlegen, aber der Country-Einschlag ist unüberhörbar. Und nicht umsonst schließt "The Lost Highway" (Universal) mit einer Ode an Nashville: "I love this town". Der geneigte Fan der Rocker aus New Jersey muss hartgesotten sein. Mit "Bounce" und "Have a nice day" hat das Quartett zuletzt keinesfalls überzeugende Alben vorgelegt. Selten eingängige Songs, klinisch-reine Balladen - bestenfalls handzahmer Mainstream, meilenweit entfernt von den Klassikern à la "Slippery when wet" oder "Keep the Faith". Bei diesem neuen, am Freitag erscheinenden Album dreht sich laut Jon Bon Jovi "ausnahmslos alles um künstlerische Freiheit". Die heißt für den Sänger-Beau keine Rückkehr zu "You gave Love a bad Name", sondern das Pflegen einer neuen melodischen Milde, getüncht von diversen Gitarren-Soli-Ausflügen Samboras. Durchaus eingängig, oft nett anzuhören - aber mehr Pop als Rock.
Dass Bon Jovi damit dennoch bei den Fans punkten könnte, lassen die ersten Kommentare in den einschlägigen Fan-Foren im Internet erkennen: Tryptichon lobt "tolles Songwriting und tollen Sound". Für Heidebonjovi ist es "das beste Album seit ,These days’". Wildjoviman ist von Jons Gesang begeistert - was tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist. Kraftvoller, vielseitiger, direkter und mit mehr Spaß steht er hinterm Mikro. Er mag Country.
Band Neben Jon Bon Jovi (Gesang) und Richie Sambora (Gitarre) komplettieren Tico Torres (Schlagzeug) und David Byron (Keyboard) die Stammformation.
Platten "The Lost Highway" ist das zehnte Studioalbum. Seit Gründung der Band vor rund 25 Jahren hat die Gruppe 120 Millionen Alben weltweit verkauft.