Bryan Adams in Bestform
In der Philipshalle feiert der Kanadier mit den Fans. Es ist eine Hit-Show, die Adams und seine vier Musiker zwei Stunden lang abfeuern.
<strong>Düsseldorf. Überraschung! Da starren über 7500 Augenpaare in der ausverkauften Philipshalle auf die Bühne. Aber der Star der Nacht will nicht erscheinen. Erste Gitarrenriffs. "Hello!" Und Bryan Adams rockt mitten in der Halle auf einer Extra-Bühne. Das Publikum tobt. "Let the good times roll." Ja, allzu gerne. Die Fans lassen sich nicht lange bitten. "Can’t stop the things we started" schickt der 47-jährige Kanadier hinterher. Alles springt hoch - die Philipshalle eine scheinbar sitzplatzfreie Zone - und "a night to remember". Es ist eine Hit-Show, die Adams und seine vier Musiker zwei Stunden lang abfeuern. Nach 20 Jahre "on tour" kennt der Sänger mit der markant rauen Stimme alle Tricks, die Stimmung stetig zu steigern. Die lässt er schon mit dritten Lied knistern: "Please forgive me". Er allein mit Akustikgitarre mitten im tosenden Saal (die Band auf dem Weg zur Hauptbühne), um diesem dann "The best of me" zu geben. Er ist der Star zum Anfassen, singt sich mit dem drahtlosen Mikro durch die schier ausflippende Menge Richtung Bühne, schüttelt Hände, klatscht ab, macht Fotos mit Handys, umarmt. . . Düsseldorf erlebt einen Adams und eine Band in Bestform. Sie scherzen, sie lachen, sie rocken das Haus. "18 til I die", "Kids wanna Rock", "Open Road", "When you’re gone" - im Duett mit Anneli aus Köln; die Medizinstudentin hatte er sich aus dem Publikum gefischt: Die Fans singen selig und textsicher mit. Und schließlich ein rasend-furioses "Summer of 69" - was soll da noch kommen? Gerade 60 Minuten ist die Show da alt und die Welle der Begeisterung ungebrochen. Zwei Balladen - "When a man loves a woman" und "Everything I do" - lassen durchatmen.
Die Fans feiern auch Gitarrist Kevin Scott und Schlagzeuger Mickey Curry
Adams, Band und Fans: An diesem Abend ist das eine Einheit. Sie kennen und sie lieben sich. Gitarrist Kevin Scott glänzt durch spektakuläre Soli - hat bei den Anhängern längst Kultstatus. In Düsseldorf lässt sich Schlagzeuger Mickey Curry feiern. Er hat Geburtstag. Die Halle gibt ihm ein Ständchen und Adams singt ihm "A night to remember".
Auch ohne aktuelles Album im Gepäck - das neue soll aber noch in diesem Jahr erscheinen, verspricht er linkisch - hält er den Spannungslevel und kokettiert mit den Fans (großartig: "The only things that looks good on me is you"), um am Ende dort zu stehen, wo alles zwei Stunden vorher begonnen hat. Mittendrin und "Straight from the heart". Authentisch, schnörkellos. Und aus tiefem Herzen. Man nimmt’s ihm ab.