Ehret den Meister
Colmar widmet sich Rostropowitsch.
Düsseldorf/Colmar. Dem im April vergangenen Jahres gestorbenen Cellisten und Jahrhundert-Musiker Mstislaw Rostropowitsch ist das Internationale Musikfestival von Colmar (2. bis 14. Juli) gewidmet, das in diesem Jahr zum 20. Mal stattfindet. Entsprechend viele Cellisten, auch weltberühmte, sind nun dabei, unter anderem der Franzose Gautier Capucon. Die künstlerische Leitung obliegt erneut dem Geiger und Dirigenten Vladimir Spivakov.
Das elsässische Musikfest besitzt zwar nicht den Glanz der ganz großen Festivals, nimmt aber durch seinen beschaulichen Charme für sich ein. Selbst den Stars kommt der Besucher auf diese Weise etwas näher. Es gibt in Colmar kein großes Konzerthaus, dafür akustisch vorteilhafte Kirchen wie etwa die um 1300 erbaute Franziskaner-Kirche Saint Mathieu und kleinere Säle in mittelalterlichen Fachwerkgebäuden.
Neben den vielen Konzerten bietet die Stadt noch andere kulturelle Attraktionen wie das berühmte Musée d’Unterlinden mit dem noch berühmteren Isenheimer Altar von Matthias Grünewald, der innerhalb dieser Thematik eine der expressivsten und bewegendsten Kreuzigungs-Darstellungen geschaffen hat.
Die Konzerte mit Starbesetzung finden diesmal verstärkt zu Beginn des Festivals statt. Insbesondere das Eröffnungskonzert am 2. Juli wartet mit berühmten Musikern auf, darunter der Cellist Gautier Capucon (Haydn: Cellokonzert C-Dur) und der britische Tenor Ian Bostridge (Britten: "Illuminations" für Tenor und Orchester).
Am Tag darauf ist Capucon noch einmal mit Kammerbesetzung zu erleben (Prokofjew: Cello-Sonate und Schostakowitsch: 2. Klaviertrio). Zu den meistversprechenden Konzerten gehört ein Abend mit Mozart-Sonaten und Chopin-Préludes, den der Pianist Grigori Sokolov, einer der feinsinnigsten Musiker unserer Zeit, am Samstag, 5. Juli, bestreitet. Das komplette Programm und weitere Informationen sind auf der Internetseite des Festivals zu finden.