Konzerte: Musik vom Allerfeinsten
Michael Becker, Intendant der Tonhalle, hat eine verheißungsvolle neue Saison geplant.
Düsseldorf. Neun Jahre lang trat die weltberühmte Geigerin Anne-Sophie Mutter nicht mehr in Düsseldorf auf, dafür gastiert sie in der kommenden Saison gleich zweimal bei den Heinersdorff-Konzerten in der Tonhalle:
Am 14. Januar 2009 spielt sie das Violinkonzert G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, begleitet vom RSO Stuttgart unter der Leitung von André Previn, und sie gastiert am 26. Mai mit dem Oslo Philharmonic Orchestra unter Jukka-Pekka Saraste als Solistin für das Violinkonzert e-Moll Felix Mendelssohn Bartholdys - eines ihrer Paradestücke.
Daneben wartet die Konzertagentur Heinersdorff noch mit vielen anderen Stars und Weltklasse-Orchestern auf: Das London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski gestaltet ein Programm mit Werken des frühen 20. Jahrhundert, darunter Bela Bartóks 3. Klavierkonzert, Solistin ist Hélène Grimaud. Zu den besonderen Gästen zählt auch der 84-jährige Pianist und Gründer des legendären Beaux Arts Trio Menahem Pressler.
Er führt mit dem American String Quartet unter anderem das Klavierquintett A-Dur von Antonin Dvorák auf. Die Pianisten der vierteiligen Reihe Piano Solo heißen Nikolai Tokarew, Angela Hewitt, Marc-André Hamelin und Arcadi Volodos. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten tauchen aber nicht nur bei den Meisterkonzerten auf, auch Tonhallen-Intendant Michael Becker konnte für die Städtischen Konzerte namhafte Dirigenten und Solisten verpflichten.
Mit neuartigen Konzertreihen vermochte er schon im vorigen Jahr, als er sein Amt antrat, ein neues, vor allem auch jüngeres Publikum zu gewinnen; die Hörerzahl steigerte er nun um 50 Prozent auf 90000. Bei gleichbleibendem Etat wuchs das musikalische Angebot quantitativ um 20 Prozent.
Da die Düsseldorfer Symphoniker in der kommenden Saison keinen festen Konzertdirigenten haben (John Fiore ist ausgeschieden, der neue, Andrej Boreyko, kommt erst ein Jahr später) übernehmen nun ausschließlich Gastdirigenten die Leitung der "Sternzeichen" betitelten Symphoniekonzerte.
So konnte er Roger Norrington, der sich sonst historischer Aufführungspraxis widmet, überreden, das Düsseldorfer Orchester zu leiten, um im Februar Schuberts C-Dur-Symphonie nebst Vaughan Williams’ Tallis-Fantasia aufzuführen.
Abermals hat der Intendant die Zahl der Konzertreihen erhöht: Nun bietet er neben der "Ohrenmaus" für Kinder zwischen vier und sechs Jahren noch den "Sterntaler" für Zweijährige an.
Und für ungeborenes Leben ertönt "Ultraschall", ein Konzertformat für schwangere Frauen. Neu ist auch eine Serie von Gesprächskonzerten mit dem Pianisten Lev Vinocour, der vom Klavier aus Phänomene der Musik erklärt und erläutert.
Die neue Saison beginnt am 5. September mit Brahms und einem Konzert der weltberühmten Percussionistin Evelyn Glenny.