Handball TBW-Handballerinnen hoffen noch ein wenig auf Platz eins

Wülfrath. · Regionalligist Wülfrath tritt bei Gelpe/Strombach an. In seinem formal letzten Spiel kann Trainer Lars Faßbender nicht dabei sein.

Lars Faßbender zollt der Leistung der Wülfratherinnen Beifall. Beim letzten Saisonspiel wäre er gerne dabei gewesen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenn die Handballerinnen des TB Wülfrath am Samstag (18 Uhr, Eugen-Haas-Halle in Gummersbach) beim Regionalliga-Dritten HC Gelpe/Strombach zum Spitzenspiel antreten, müssen sie ohne die Unterstützung von Lars Faßbender auskommen. Der Familienvater weilt im Kurzurlaub, der sich nicht anders legen ließ. Der 32-Jährige wollte zwar alle Hebel in Bewegung setzen, mit von der Partie zu sein, aber „die Mannschaft hat gesagt, dass das Quatsch sei“, berichtet Faßbender und fügt dann mit einem leichten Seufzen hinzu: „Es ist schade, aber es geht ja um nichts mehr.“

Das stimmt aber nur so halb. Zwar verzichtet der TBW auf den Aufstieg, und in der Tabelle abrutschen kann der aktuelle Zweite auch nicht mehr. Aber die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. „Wir wollen noch einmal gewinnen, um uns mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden“, sagt Rückraum-Akteurin Lisa Sippli. Und dann ist da auch noch der kleine Funken Hoffnung, dass sich der punktgleiche Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf einen Ausrutscher beim Sechsten TuS Königsdorf leistet.

Als Niederrheinpokal-Sieger holten die TBW-Frauen in dieser Saison schon einen Titel. Im Finale am 28. April fegten sie den Verbandsligisten Rheydter TV mit 33:18 aus der Halle. Der Erfolg war der Beginn einer emotionalen Woche für die Mannschaft und ihren scheidenden Trainer. Der zweite Teil folgte am 1. Mai – am frühen Morgen entführte das Team den Coach zu einer Überraschungstour. „Da hat er das bekommen, was er verdient hat – wir haben ihn gebührend verabschiedet“, sagt Sippli mit einem Schmunzeln. Zugleich gesteht sie: „Der Abschied fällt uns allen schwer.“ Entsprechend emotional verlief auch das letzte Heimspiel vergangenen Sonntag, als der TBW das Schlusslicht Duisburg mit 33:17 abfertigte.

Die Zusammenarbeit war von Respekt und Spaß geprägt

Eine handballerische Leistung ganz nach dem Geschmack Faßbenders, der aus seiner Wehmut keinen Hehl macht. „Ich finde es sehr traurig, aber es war ein rationaler Entschluss, den ich im Januar gefasst habe – und er ist immer noch richtig. Es ist auch für die Mannschaft gut, neue Impulse zu bekommen“, erklärt Faßbender, der zum aufstrebenden Frauen-Team des Bergischen HC geht.

Was findet er im Rückblick besonders schön? „Ich habe viele tolle nette Menschen beruflich und privat begleiten können. Viele sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe beim TBW meine Frau kennengelernt und meine Tochter Nele ist in der Fliethe-Halle groß geworden.“

Und was zeichnete Lars Faßbender als Trainer in Wülfrath aus? Die Antwort kommt Lisa Sippli schnell und überzeugend über die Lippen. „Sportlich hat er uns immer hervorragend vorbereitet, sei es taktisch oder mit motivierenden Worten. Menschlich hatte er einen super Kontakt zur Mannschaft. Er hat es in jedem Training geschafft, den richtigen Grad zwischen Spaß und Ernst zu finden. Er hat die Gratwanderung zwischen Trainer und Freund hervorragend hinbekommen“, sagt die 24-Jährige.