Meinung Die Nervosität bei der CDU ist groß vor der Landtagswahl in Sachsen

Meinung · Der schöne Schein der gemeinsamen Klausur, die warmen Worte von CSU-Chef Markus Söder, man habe „Hand in Hand“ gearbeitet, können nicht darüber hinwegtäuschen: Am kommenden Sonntag ist Zahltag.

Seit Kramp-Karrenbauer die CDU führt und Söder die CSU, sind die Konflikte geringer und ist das Miteinander deutlich besser geworden. Trotzdem ist die Nervosität in den Unionsparteien groß.

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Das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg ist nicht ganz so wichtig. Geht es aber in Sachsen für die CDU doch schief, wird die brav zur Schau gestellte Harmonie rasch verpuffen.

Gewiss, es war das erste Treffen der Spitzen von CDU und CSU nach der Krisenklausur im Februar 2017, als die Unionsparteien wegen des Dauerstreits um die Flüchtlingspolitik kurz vor dem Bruch standen. Seit Kramp-Karrenbauer die CDU führt und Söder die CSU, sind die Konflikte geringer und ist das Miteinander deutlich besser geworden. Trotzdem ist die Nervosität in den Unionsparteien groß. Das hat hausgemachte Gründe.

Ein Kommentar von Hagen Strauß.

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Der eine ist mit Markus Söder verbunden. Dass der CSU-Vorsitzende regelmäßig einen früheren Kohleausstieg fordert, hat die Verunsicherung in den betroffenen Regionen nur verstärkt. Der andere Grund für die Unruhe geht auf die Kappe von AKK. Die von ihr unglücklich angestoßene Debatte über den Umgang mit Hans-Georg Maaßen hat den Ex-Verfassungsschutzpräsidenten aufgewertet. Jetzt  ist es sogar ein Aufreger, wenn Maaßen nun verkündet, er wolle nicht mehr in Sachsen für die CDU Wahlkampf machen. Geplant war offenbar sowieso  nichts mehr. Jedenfalls wird der Urnengang in Sachsen selbst im Berliner Konrad-Adenauer-Haus als eine Art Schicksalswahl für die neue Vorsitzende angesehen. Verliert die CDU doch ihren Spitzenplatz, wird Kramp-Karrenbauer sich warm anziehen müssen.