Präsidentenwahl in den USA Diese Wahl geht jeden an

Die Vereinigten Staaten von Amerika wählen einen neuen Präsidenten. Das war immer schon ein großes Ereignis, vor allem, als die Staaten in den 1980er Jahren Ronald Reagan ins Amt hievten oder Jahrzehnte später den ersten Farbigen, Barack Obama.

 Lothar Leuschen

Lothar Leuschen

Foto: Schwartz, Anna (as)

Doch diesmal ist es anders.

Diesmal muss die Wahl des neuen starken Mannes in Washington die ganze Welt in Atem halten. Dieses Votum geht jeden an. Es betrifft jeden, weil eine Weltmacht am Scheideweg steht. Weiter mit Donald Trump hieße weiter „America first“, es hieße Abgrenzung, Alleingänge, Provokation, Protektionismus und Populismus. Umso schlimmer ist, dass die Demokraten in Joe Biden einen ihrer Ältesten und Farblosesten ins Rennen um die Macht im Weißen Haus geschickt haben. Ob das gut geht?

Die Welt befindet sich in einer tiefen Krise. Wo Corona nicht den Alltag bestimmt, sind es Armut, Despotismus, Islamismus oder Separationsbestrebungen. Von internationalem Miteinander sind die Staaten der Erde heute weiter entfernt denn je. Das alles hat auch mit Donald Trump zu tun.

Es ist unter anderem die Folge seiner Wirtschaftskriegs-Erklärung an China und Europa. Es ist die Konsequenz davon, dass die Vereinigten Staaten von Amerika unter Trump fortsetzten, was sie unter Obama begonnen hatte. Die USA wollen nicht mehr die Weltpolizei sein. Sie wollen nicht mehr in jedem regionalen Krieg mitmischen.

Und unter Trump sind sie auch kein Mannschaftsspieler mehr. Die Nato ist infrage gestellt, die Weltgesundheitsorganisation muss ohne die USA auskommen, die Vereinten Nationen haben nur dann den Segen Trumps, wenn sie den Vereinigten Staaten Vorteile bringen.

Es ist offen, ob die USA unter Biden wieder das sein werden, was sie noch unter George Bush jr. und Bill Clinton gewesen sind. Aber manches in seinen Wahlreden spricht dafür. Und besser wäre es. Denn längst schwingt China sich auf, das weltpolitische Vakuum zu schließen, das die USA hinterlassen, China mit seinem diktatorischen Einparteien-Regime, mit Menschenrechtsverletzungen und Staatskapitalismus.