Meinung Schulöffnung in NRW: Mehr Zutrauen wäre besser gewesen

Meinung · Ob Grüne und SPD den Schülern, vor die sie sich stellen wollen, einen Gefallen getan haben, lässt sich noch nicht beantworten. Mit Ruhm hat sich die gesamte NRW-Politik in der Schulfrage nicht bekleckert.

Ein Kommentar von Olaf Kupfer.

Foto: ja/Sergej Lepke

Ob Grüne und SPD den Schülern, vor die sie sich stellen wollen, einen Gefallen getan haben, lässt sich noch nicht beantworten. Vielleicht ist hier und dort durch ihre drängende Oppositionsarbeit nachgebessert und auch die letzte Option im Organisations-Marathon der Schulrückkehr einer Regelung zugeführt worden. Aber: Mit Ruhm hat sich die gesamte NRW-Politik in der Schulfrage nicht bekleckert. Weil sie fast in diesen Tagen der Hochfrequenz nie im Sinn hatte, was in dieser außergewöhnlichen Situation eine Stütze hätte sein können für zurückkehrendes Personal und ohnehin nervöse Schülerschaft: Gemeinsam Lösungen zu denken und zu überparteilicher Krisenbewältigung zu kommen, statt durch massive Konfrontation zu verunsichern. Das hat auch mit Feingefühl zu tun.

Der Beginn der Schule an diesem Donnerstag ist nach Wochen der Einübung von Verhaltensweisen nicht weniger möglich als so viele andere derzeit anstehende vorsichtige Schritte einer zurückkehrenden Gesellschaft. Mit all den Ansprüchen, die man auch an die Flexibilität über einen maßgebenden Konsens hinaus an Schulträger, Lehrer und Schüler stellen dürfen muss.