Job-Speed-Dating Auf die Schnelle einen neuen Job finden

Düsseldorf · Beim Job-Speed-Dating in der Arena boten 62 Arbeitgeber über 2000 Arbeitsplätze an.

 Iris Habermann stellt sich beim Job-Speed-Dating in der Arena bei Linda Marina Vermiert und dem Hotel Intercontinental vor.

Iris Habermann stellt sich beim Job-Speed-Dating in der Arena bei Linda Marina Vermiert und dem Hotel Intercontinental vor.

Foto: Andreas Krüger

Iris Habermann ist gelernte Hotelfachfrau und Touristikkauffrau. Weil sie sich aber lange um ihren zwölfjährigen Sohn, der Autist ist, gekümmert hat, stand sie dem Arbeitsmarkt viele Jahre nicht zur Verfügung. Doch inzwischen ist sie 52 Jahre alt und da ist es nicht mehr ganz so einfach, den Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu finden.

„Ich habe viele Bewerbungen geschrieben und immer nur Absagen bekommen. Wahrscheinlich stören sich viele an meinem Alter und denken, ich wäre nicht mehr so belastbar. Doch wenn man dann vor den Leuten sitzt, dann bekommen sie einen ganz anderen Eindruck von dem Menschen“, sagt Habermann.

Die Chance bekam sie am Mittwoch beim Job-Speed-Dating in der Arena in Stockum. Dort im Business Club, wo sonst die VIP-Gäste von Fortuna ihr Bierchen trinken und ihre Häppchen genießen, hatten 62 Arbeitgeber ihre Stände aufgebaut. Mehr als 2000 Jobs hatten sie für die etwa 800 Arbeitssuchenden im Angebot.

Sieben Gespräche hat Habermann in der Arena geführt. Und bei fünf Firmen hat sie einen Anschlusstermin bekommen. „Das hat mich sehr überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet“, freut sie sich. Unter anderem auch beim Hotel Intercontinental. Dort kümmerte sich Linda Marina Vermiert um die Bewerber und Bewerberinnen: „Wir suchen vier bis fünf Auszubildende und feste Mitarbeiter. Aber viele wissen nicht, wie anstrengend so ein Beruf in einem Fünf-Sterne-Hotel ist. Und damit man später keine bösen Überraschungen erlebt, klären wir umfassend auf, was Hotellerie bedeutet. Außerdem vereinbaren wir Termine zum Probearbeiten.

„Es ist heutzutage schwer geworden, an gute Mitarbeiter zu kommen. Man muss auf die Leute zugehen. Von 100 Bewerbungen sind etwa fünf bis zehn zu gebrauchen. Den schlimmsten Fehler, den man bei Bewerbungsgesprächen machen kann ist destruktiv und uninteressiert zu wirken“, erklärt Olaf Kaufmann von der Deutschen Post.

„Oft sind Lebensläufe nicht immer gerade. Aber bei einem Gespräch werden häufig die ersten Hürden genommen“, sagt Birgitta Kubsch-von-Harten von der Agentur für Arbeit. Die Bewerber wurden durch ein individuelles Coaching und Gespräche auf die Begegnung mit ihren potentiellen Arbeitgebern vorbereitet und nach ihren Fähigkeiten ausgesucht. Billig ist auch für die Jobvermittler die Veranstaltung in der Arena nicht: Etwa 500 000 Euro wurden investiert.