Donnerstagspiel DEG-Kapitän Barta übt Kritik nach Zittersieg
Alexander Barta war mit zwei Toren der entscheidende Mann beim 4:3 der DEG in Bietigheim. Dennoch zeigt er sich nicht zufrieden.
Als die erste längere Auswärtsfahrt der neuen Eishockey-Saison am Dienstagabend in Bietigheim endete, fasste Tobias Eder sie wie folgt zusammen: „Es war schon in Augsburg mehr drin. Aber so ist es, wir nehmen die zwei Punkte mit, die sind besser als gar keine. Von daher können wir zufrieden sein.“ Was rein mathematisch eine überaus korrekte Aussage war. Die sollte allerdings nicht unterschlagen, dass der Stürmer der Düsseldorfer EG nicht durchweg einverstanden war mit den Auftritten seines Teams. Und damit nicht allein war. Nach dem etwas unglücklichen 1:2 am Sonntag in Augsburg hatte das noch halbwegs versöhnlich geklungen, nach dem 4:3 nach Verlängerung am Dienstag in Bietigheim ließen die Düsseldorfer kaum ein gutes Haar an ihrer Leistung.
Sturmreihe um Barta sammelte
sechs Scorerpunkte
„Das ist nicht unser Anspruch. Wir haben hinten zu viel zugelassen, waren nicht gradlinig genug, zu viele Turnover, zu viele Scheibenverluste. Wir können froh sein, dass wir hier mit zwei Punkten nach Hause gehen“, sagte Alexander Barta am TV-Mikrofon. Und auch grundsätzlich sah der Kapitän trotz der drei Siege aus den ersten vier Spielen noch ordentlich Luft nach oben: „Schön, dass wir sieben Punkte haben, aber wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.“ Bartas bescheidene Laune war umso überraschender, weil er selbst einen gelungenen Abend erlebt hatte. Drei Spiele lang hatten er und seine neuen Reihenkollegen Philip Gogulla und Daniel Fischbuch auf ein Erfolgserlebnis warten müssen, nun waren sie maßgeblich für den Sieg verantwortlich, sammelten gemeinsam sechs Scorerpunkte. Barta selbst erzielte zwei Treffer, erst das wichtige 1:1 Ende des ersten Drittels, dann das Siegtor im Penaltyschießen. Doch der 39-Jährige ist viel zu sehr Perfektionist und Teamspieler, um deswegen über die Defizite hinwegzusehen. Zumal ihm ja bewusst ist, dass man mit solch wackeligen Leistungen nicht viele Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewinnen wird. Schon am Donnerstagabend (19.30 Uhr/Magentasport) muss es wieder anders laufen. Dann kommen die Iserlohn Roosters im Dome vorbei. Für die DEG ist das zwar das dritte Spiel binnen fünf Tagen, aber insgesamt erst das zweite Heimspiel der neuen Saison. Auch die darauf folgenden Aufgaben stellen sich auswärts, in Berlin und Frankfurt. Macht nur zwei Heimspiele an den ersten acht Spieltagen. Der Spielplan meint es diese Saison nicht gut mit der DEG, was allerdings kein böser Wille des Ligabüros ist, der Veranstaltungskalender im Dome ist zu voll.
Alles andere als voll ist weiterhin der Kader der DEG. Zusätzlich zu den schon und noch länger ausfallenden Kyle Cumiskey, Victor Svensson und Niklas Heinzinger wird auch Brendan O‘Donnell gegen Iserlohn fehlen. Das ist dann das dritte Spiel in Folge ohne den Topscorer der Vorsaison, seine nach Vereinsangaben eher harmlose Verletzung scheint sich doch als hartnäckiger herauszustellen. Umso besser, dass in Bietigheim endlich auch andere trafen: Alexander Ehl zum Beispiel, Joonas Järvinen erzielte gar das erste Verteidiger-Tor der Saison. Weitere Spieler zeigten gute Ansätze, Josef Eham allein hätte wohl drei Treffer erzielen können. Eine ganz große Baustelle bleibt allerdings: das Überzahlspiel. In neun Versuchen gab es noch kein einziges Tor.
Da könnten die Iserlohner gerade recht kommen. Die haben diese Saison bereits fünf Überzahltore kassiert. Auch sonst läuft es bescheiden, nach vier Niederlagen aus fünf Spielen stehen sie auf dem vorletzten Platz. Dabei sollte es dieses Jahr doch wieder bergauf gehen, war die enttäuschende Vorsaison (Platz zwölf) doch vor allem auf Corona-Ausbrüche und ein enormes Verletzungspech zurückzuführen