Kühlturm-Brand Asbest-Niederschlag nach Kühlturm-Brand in größerem Umfeld

Hamm · Nach dem Brand auf einem alten Zechengelände werden asbesthaltige Rückstände in der Nachbarschaft gefunden. Wohnhäuser werden geräumt. Nun zeigen Untersuchungen, dass das Problem noch größer ist.

Nach den Funden der asbesthaltigen Bruchstücke sind Fachleute im Einsatz, die messen und reinigen (Archivfoto)

Foto: Bernd Thissen/dpa

Nach dem Brand eines Kühlturms auf einem ehemaligen Bergwerksgelände in Hamm gibt es neue Erkenntnisse zu den verwehten asbesthaltigen Stücken: Es sei gutachterlich festgestellt worden, dass auch in größerer Entfernung zum Zechengelände Asbest gefunden wurde, teilte die Stadt Hamm mit. Laborproben zeigten, „dass der Korridor, in dem es zu Niederschlägen von asbesthaltigen Bruchstücken gekommen ist, größer als bislang angenommen ist“, hieß es in der Mitteilung.

Betroffen davon sei unter anderem auch eine Schule. Die Schüler seien daraufhin nur noch online unterrichtet worden. Auch am Freitag sei Distanzunterricht vorgesehen. Am Freitagnachmittag will der Bergwerksbetreiber RAG die Bürger über die bisherigen Befunde und weiteren Maßnahmen informieren.

Sieben Wohnhäuser waren schon frühzeitig geräumt worden

Bei dem heftigen Feuer vom Montagnachmittag waren laut Feuerwehr Staub und kleinere asbesthaltige Bruchstücke aus dem Kühlturm in die Luft geschleudert worden und auf anliegende Häuser und Grundstücke gerieselt. Kurz darauf waren sieben Wohnhäuser auf dringende Empfehlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz geräumt worden und sollen vorerst nicht betreten werden.

24 Bewohner mussten ins Hotel oder zu Freunden

24 Bewohner der Häuser, darunter vier Kinder, hatten nach dem Feuer bereits die Nacht auf Mittwoch in Hotels oder bei Bekannten verbracht. Die Arbeiten werden vom Landesumweltamt (Lanuv) begleitet. Der Bergwerksbetreiber RAG nimmt über ein Service-Telefon weitere Meldungen von möglichen Schäden infolge des Brandes entgegen.

Der durch das Feuer weitgehend zerstörte Kühlturm stand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert, die als Teil des Bergwerks Ost die Förderung im Herbst 2010 eingestellt hatte. Das Zechengelände wird heute unter dem Titel „Creativrevier“ als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt.

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(dpa)