Ballettscouts über „Signaturen“ „Hamburg und Stuttgart – zieht euch warm an!“
Düsseldorf · Unsere Kritikerriege urteilte einheitlich positiv über die Premiere im Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper am Rhein.
Das Debüt der neuen Ballettspitze mit Direktor Raphaël Coumes-Marquet und Chefchoreografin Bridget Breiner wurde auch von den Ballettscouts mit hohem Interesse verfolgt. Der dreiteilige Abend „Signaturen“ begeisterte durchweg, es gab bei den Werken von Hans van Manen, David Dawson und Bridget Breiner kaum eine gegensätzliche Meinung. Einhelliger Favorit war Dawsons „Empire noir“ mit der Musik von Greg Haines.
Christine Kubatta, Head of Market Development der Hochschule Fresenius: „Drei total unterschiedliche Handschriften. Hans van Manens Stück war wunderbar. Als der Vorhang aufging und der Solist dastand, erinnerte mich das Blau an eine Unterwasserwelt. Das zweite Ballett fand ich großartig, bei den schwarzen Kostümen und dem Bühnenbild musste ich an James-Bond-Filme denken. Toll, das zu sehen.“
Hailey Hoyer, Studentin an der Kunstakademie: „Für mich fügte sich im dritten Ballett ‚Biolographie‘ der technisch beeindruckende Abend komplett zusammen. Grandios und genial in ihrer Wirkung: die beigefarbenen Anzüge mit den Zeichnungen. Von Kostümen und Bühnenbild war ich extrem angetan. Bei allen drei Arbeiten schien mir das Licht gleichermaßen wichtig und stark zu sein.“
Maximilian Uhde, Datenanalyst: „Ich habe alles sehr genossen, auch das klassische Stück von Hans van Manen. Mich überraschte, wie kurzweilig der Abend war. Die Bühnenbilder unterstrichen die jeweilige Handlung perfekt. Mein Eindruck: Düsseldorf zeigt, was es kann.“
Nina Chevalier, Immobilienberaterin: „Zuerst wusste ich nicht, was unter ‚Signaturen’ zu verstehen ist. Aber dann habe ich eine deutliche Steigerung erkannt. Der sanfte Startschuss mit dem weiblich eingefärbten pastelligen Rosé und Blau bei Schumann, das progressive zweite Stück in Schwarz-Weiß, bei dem viel mit Schatten gearbeitet wurde. Unheimlich athletisch – was man nicht alles mit seinem Körper machen kann! Und schließlich das dritte Ballett, bei dem sich die Tänzer wie zusammengehörige Teilchen bewegten. Bei der Auflösung am Ende passte alles zusammen.“
Annette Spee-Büker, Inhaberin eines Gästehauses: „Ich fand ‚Biolographie‘ am besten, weil Musik und Tanz in diesem Ballett die für mich stimmigste Einheit gebildet haben. Gegen die Farbigkeit dieses Stücks verblassten die anderen zwei. Meine Rangfolge: das erste schwach, das zweite besser, das dritte hervorragend.“
Luisa Pinnow, angehende Psychologin: „Für mich war es spannend, die drei Teile in Folge zu sehen. Schön fand ich, dass es überall Soloparts von Männern gab. Beim ersten Stück fielen mir besonders die Farbgebung und die Kostüme auf, beim zweiten das Minimalistische und das Athletische. Beim dritten Ballett wurde das Licht im Raum sehr geschickt eingesetzt.“
Barbara Pelz, Bankkauffrau: „Gebannt konnte man alles verfolgen. Bei ‚Four Schumann Pieces‘ gab es erst die Musik, auf die das Ballett draufgesetzt wurde. Bei dem energetischen Kracher ‚Empire noir‘ war es umgekehrt. ‚Biolographie‘ sorgte mit der Musik von Rachmaninow für große Gefühle.“
Markus Baireuther, Buchhändler: „Alle drei Stücke hatten ihre Berechtigung. Was war gestern, was ist heute, was wird zukünftig sein? Bei Hans van Manen begeisterte mich die Schlichtheit der Eleganz, bei David Dawson war es die Faszination der Ekstase, bei Bridget Breiner die Anmut der Poesie. Mit diesem Abend wurde ein Zeichen gesetzt. Hamburg und Stuttgart, zieht euch warm an! Eine Düsseldorfer Standortbestimmung, die Lust auf mehr macht.“