Kirche und Ukraine-Krieg Bischöfe sehen Umgang der USA mit Ukraine als „Skandal“

Kall · Die katholischen Bischöfe sehen ohne belastbare Sicherheitsgarantien für die Ukraine keinen erfolgversprechenden Weg zu dauerhaftem Frieden. Die US-Regierung wird scharf kritisiert.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Frühjahrsvollversammlung der katholischen Oberhirten abgeschlossen (Archivbild).

Foto: Oliver Berg/dpa

Zum Abschluss ihrer diesjährigen Frühjahrsvollversammlung haben die katholischen Bischöfe den Umgang der USA mit der Ukraine als „Skandal“ verurteilt. Die Bischöfe hielten das Verhalten der Regierung von Donald Trump für „schlichtweg unverantwortlich“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im Kloster Steinfeld bei Aachen. „Jetzt eine Annäherung an Putin zu versuchen, Druck auszuüben bis hin zu erpresserischen Maßnahmen“, was Rohstofflieferungen betreffe, bedeute im Grunde, die Ukraine dem Aggressor Russland auszuliefern. „Das ist ein Skandal, um es deutlich zu machen.“

Die Bischöfe wünschten nichts mehr als Frieden, „aber nicht um einen Preis, der der Ukraine diktiert wird“, so Bätzing. „Ein "Diktatfrieden" würde die Gefahren für die Stabilität auf unserem gesamten Kontinent eher erhöhen.“ Er kritisierte auch die Verringerung der US-Hilfen für Krisengebiete als „grundverkehrten Weg“. Die Aufkündigung der von den USA im Wesentlichen aufgebauten liberalen Weltordnung durch Trump beunruhige die Bischöfe zutiefst.

Zuletzt hatte die Ukraine ihre grundsätzliche Zustimmung zu einer von den USA forcierten Waffenruhe gegeben. Das Ergebnis wurde international mit Erleichterung aufgenommen, nachdem sich die Beziehung zwischen der Ukraine und ihrem wichtigsten Verbündeten nach einem Eklat zwischen Trump und Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus massiv verschlechtert hatte. Allerdings fehlt noch die Zustimmung Russlands zu einer Waffenruhe.

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(dpa)