AGNU Haan informierte über einfache Maßnahme zum Naturschutz im Garten Blumenwiese entspannt und spart Zeit

Haan · Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan verteilte auf dem Wochenmarkt Saatgut für Wildblumen.

Wildblumen-Insel erweitern sich bei der richtigen Pflege nach und nach in die ganze Rasenfläche und machen sie zur Blumenwiese.

Foto: AGNU Haan

(Red) Ein Rasen in einem Garten – schön für die Kinder oder Enkel, um dort spielen zu können oder einfach zum Entspannen. Ein klassischer Rasen bedeutet aber auch viel Arbeit und hat leider für die Natur keinen großen Wert. Dabei können Rasenflächen durch das Zulassen von niedrigen, blühenden Stauden wie Gänseblümchen, Ehrenpreis, Gewöhnlicher Braunelle oder kleinen Kleearten einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

So ein Rasen hat zudem viele Vorteile. Ein artenreicher Rasen kommt besser zurecht mit extremen Wetterereignissen. Weil Wildblumen deutlich tiefer wurzeln als Gras bleibt der „Kräuter“-Rasen länger grün in Dürreperioden und erholt sich leichter von ihnen. Ein weiterer Vorteil: Erste Untersuchungen zeigen, dass Wildblumen durch die Bildung ihres ausgebreiteten Wurzelwerks auch wesentlich mehr CO2 im Boden binden als Gras – ein kleiner Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels

Ein artenreicher Rasen bedeutet auch weniger Arbeit. Angenommen, die heimische Rasenfläche ist 1000 Quadratmeter groß und wird während der Periode von März bis Ende Oktober jede zweite Woche in zwei Stunden gemäht, dann kommen schnell 32 Stunden im Jahr zusammen – etwa 4 Arbeitstage. Mit einem artenreichen Rasen, der einmal in 4 Wochen oder nur teilweise gemäht wird, reduziert sich diese Arbeit um einiges. Jede Mahd braucht zwar etwas länger, weil das Gras höher ist. Aber am Ende gewinnen die Gartenbesitzer trotzdem 2 Arbeitstage pro Jahr. In dieser Zeit kann man sich doch gemütlich in die Sonne setzen und den Garten genießen, raten die Naturschützer. Lohnt sich, oder? Natürlich ist der Benzin- oder Stromverbrauch auch nur etwa die Hälfte…

Pflegeleichter Garten bringt
die Insekten zurück

Solch ein pflegeleichter Garten bietet auch mehr Erlebnisse: Schmetterlinge, Hummeln und andere Wildbienen finden bald die Wildblumen im Garten auf ihrer Suche nach Nektar und Pollen. Auch Spatz, Star und Grünspecht werden hier fündig. Es gibt immer etwas für das Auge.

Es gibt viele Wege, die zu einem blumenreichen Rasen führen: Die Garteneigner lassen jedes Mal einen anderen Teil des Rasens ungemäht. So haben Insekten die Möglichkeit, der Mähmaschine zu entfliehen und Schutz und Nahrung in dem ungemähten Teil zu suchen. Und wenn nicht zu niedrig abgemäht wird, können niedrig wüchsige Wildblumen sich schnell wieder erholen. Wer kreativ vorgehen möchten, kann um blumenreichere Inseln herum mähen. Je mehr Variation in der Höhe der Vegetation, desto mehr Tiere werden dann einen Lebensraum finden.

Nicht immer finden Wildblumen ihren Weg in einen Rasen, vor allem wenn in der Vergangenheit regelmäßig gedüngt wurde. Dann kann mittels Einsaat nachgeholfen werden. Dazu bot die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt am Samstag wieder ihr Wildblumenwiese-Saatpaket kostenlos auf dem Wochenmarkt an. Die Tüten können aber nicht einfach auf dem Rasen ausgestreut werden. Stattdessen werden die etwa 8 einzelnen Arten auf speziell angelegten kleineren freien Stellen (30cm Durchmesser) ausgesät, von denen aus diese sich bei der richtigen Pflege im Lauf der Zeit nach und nach in der Rasenfläche ausbreiten können. Eine genaue Aussaat- und Pflege-Anleitung lag den Saattüten bei.

Der Infostand vor dem Kodi-Markt war gut besucht. Bürger erhielten dort auch Saatgut für einheimische Wildblumen für ein Staudenbeet, die sich bei trockenen Sommern besser als die gängigen Arten zurechtfinden.Alles Saatgut stammt von gebietseigenen Wildblumen aus gesicherten Herkünften.