An Romy Schneiders Stachel traute er sich nicht heran
1957 traf Weltenbummler Hans Aschenbrenner den Star auf Ceylon und wurde Statist in „Die Brücke am Kwai“.
Rhein.-Berg. Kreis. Fans von Berühmtheiten würden ihn um eine solche Begegnung beneiden. Im Frühjahr 1957 traf Hans Aschenbrenner die noch junge Romy Schneider am Hotelstrand des Mount Lavinia auf der Insel Ceylon. Die Schauspielerin, gerade durch die Rolle der "Sissi" ins Rampenlicht gerückt, stöhnte auf ihrer Liege, weil sich der Stachel eines Seeigels in ihren Fuß gebohrt hatte.
Tags darauf erfuhr Aschenbrenner dann von einem anderen Urlauber, mit wem er geplaudert hatte, und schoss direkt ein paar Fotos im Badeanzug von der hübschen jungen Dame, die sich gerade auf Urlaubsreise befand und später zu einer Film-Göttin reifen sollte.
Es sind Geschichten wie diese, die der pensionierte Maschinenbau-Ingenieur zuhauf erzählen kann. Im August 1956 war er in Remscheid mit dem Drahtesel zu einer Weltumrundung aufgebrochen, die ihn Anfang des folgenden Jahres auf der Insel im Indischen Ozean stranden ließ. Auf Ceylon stieß der reisefiebrige Radfahrer nicht nur auf Romy Schneider, sondern geriet auch in die Dreharbeiten für "Die Brücke am Kwai", einen Film, der zu einem Klassiker wurde.
Auch dies ahnte Aschenbrenner nicht, als er für einen stolzen Tagessatz von 60 Mark in Gesellschaft von Alec Guinness, William Holden und Jack Hawkins mitten im Dschungel als Komparse einen britischen Kriegsgefangenen spielte. "Mir ging es nur darum, meine Reisekasse aufzubessern." Drei Monate lang fügte der Aussteiger seinen abenteuerlichen Erlebnissen ein weiteres spannendes Kapitel hinzu.
Das mehrfach zerbombte strategische Objekt ist längst wieder als Touristenattraktion aufgebaut mit dem River-Kwai-Bridge-Festival Ende November/Anfang Dezember als jährlichem Höhepunkt. Für Hans Aschenbrenner bedeutete der Besuch eine Reise in die Vergangenheit und eine Aufarbeitung. "Seitdem erscheinen mir der Film und meine Rolle darin in einem anderen Licht."