Ausbildungsmarkt: Friseurberuf besonders unbeliebt

Insgesamt ist der Ausbildungsmarkt im Rheinisch-Bergischen Kreis 2011 stabil.

Rhein.-Berg. Kreis. Der Ausbildungsmarkt im Rheinisch-Bergischen Kreis ist im vergangenen Jahr recht stabil geblieben. Im angelaufenen Berufsberatungsjahr haben die Betriebe im Rheinisch-Bergischen Kreis der Agentur für Arbeit 1106 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Bis Ende September waren nur 69 davon noch nicht besetzt. Es gab zwar 1100 Ausbildungsbewerber, aber wie die Arbeitsagentur am Montag bekannt gab, stimmen häufig die Anforderungen der Betriebe und die Voraussetzungen der Bewerber nicht überein.

Als Problem zeigt sich hierbei weniger der Schulabschluss an sich, sondern das erreichte Notenniveau. Bewerber mit einem schlechten Realschul- oder Fachhochschulabschluss bekommen besonders selten einen Ausbildungsplatz. „Obwohl die Betriebe zunehmend nicht mehr allein auf die Noten schauen, bilden sie doch nach wie vor ein wichtiges Selektionskriterium“, sagte Siegfried Spanel, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, gestern.

Dass die Wirtschaft stabil eine recht hohe Zahl an Ausbildungsangeboten vorweist, ist eine Folge des gestiegenen Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Im Bezirk der IHK Köln haben im vergangenen Jahr 9125 Menschen eine Ausbildung begonnen. Das ist ein Zuwachs von 353 Stellen. Im Rheinisch-Bergischen Kreis stieg die Zahl der IHK-Ausbildungsverhältnisse ebenfalls kräftig um sieben Prozent von 627 auf 671. 495 davon sind kaufmännische Berufe, 176 gewerblich-technische. Insbesondere in der Gastronomie gibt es aber noch viele Stellen zu besetzten.

Die Ausbildungszahlen des Handwerks sind im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt nur leicht rückläufig. Allerdings sind einige Berufe besonders unbeliebt: Im ehemals ausbildungsstarken Friseurhandwerk sind die Ausbildungszahlen um 40 Prozent zurückgegangen, Auch im Bäckerhandwerk sind rund ein Viertel weniger Gesellen und Fachverkäuferinnen in der Lehre. Der stellvertretende Geschäftsführer von der Kreishandwerkerschaft im Bergischen Land nannte als Gründe, dass in den Medien oft ein schlechtes Image transportiert werde. Dort sei dann von Stundenlöhne von fünf Euro für Friseure die Rede. Den Bäckereien hingegen schade die Konkurrenz in den Supermärkten. mgu