Basis für den Medizinbetrieb
Während in Großstädten wachsende Engpässe an Blukonserven beklagt werden, gibt es auf dem Land noch konstante Zahlen. Dort sieht es mit der Spendebereitschaft derzeit noch besser aus. Das beweist auch die jährliche Blutspenderehrung des Deutschen Roten Kreuzes.
Burscheid. Gerade die Großstädte klagen immer wieder über einen drastischen Mangel an Blutkonserven. Und die Engpässe könnten zum Dauerproblem werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt der Blutverbrauch, da manche Operationen zunehmend noch bis ins hohe Alter durchgeführt werden. Andererseits werden auch die Dauerspender immer älter — und ab 68 Jahren dürfen sie selbst bei bester Gesundheit nicht mehr spenden.
Auf dem Land sieht es mit der Spendebereitschaft derzeit noch besser aus. Das beweist auch die jährliche Blutspenderehrung des Deutschen Roten Kreuzes. Am Samstag legte die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Kirsten Kühn die Bilanz für 2010 vor.
725 Blutspenden wurden im vergangenen Jahr bei den jeweils vier Terminen in Burscheid und Hilgen gesammelt. „Damit liegen wir ungefähr auf dem Level der vergangenen Jahre“, sagt Kühn. Zwar kamen etwas weniger Spendenwillige zu den Terminen als 2009, aber es gab nur halb so viele Rückstellungen. So werden die potenziellen Spender bezeichnet, die aufgrund der Vorbefragung abgewiesen wurden.
„Dahinter muss sich keine schwere Krankheit verbergen“, erläutert Kühn. „Wer beispielsweise innerhalb der letzten 14 Tage eine Kopfschmerztablette genommen oder gerade den Zahnstein entfernt bekommen hat, muss aus Sicherheitsgründen mit der Spende warten.“
Wie viele Spender hinter den 725 gesammelten Konserven stehen, kann das DRK aber nicht sagen. Nur so viel: Erfreulicherweise seien auch 68 Erstspender darunter gewesen. Bis zu viermal pro Jahr dürfen Frauen spenden, bis zu sechsmal Männer.
Die Spender bei der Stange zu halten, ist dem DRK ein wichtiges Anliegen. Denn der Kampf um das kostbare Blut wird härter. 145 Euro kostet eine Konserve derzeit in Deutschland. Auch private Institute tummeln sich inzwischen verstärkt auf dem Markt.
Das DRK will aber bei seiner Linie bleiben, den Spendern für ihr Blut nichts zu zahlen. Man hege keine Gewinnabsichten. Mit dem Einnahmen werde der Spendendienst finanziert; der Rest des Erlöses fließe in die Untersuchung der Blutkonserven und in die Forschung.