Bläserprojekt sucht Verstärkung
Pädagoge Martin Erdmann sorgt sich um die Zukunft seiner Bläserklasse. Zu wenige Kinder haben sich aktuell angemeldet.
Burscheid. Musiklehrer Martin Erdmann sorgt sich um die Zukunft seiner Bläserklasse. Die Anmeldegespräche für die neue Johannes-Löh-Gesamtschule, die im kommenden Sommer in das zweite Jahr geht, sind kürzlich gelaufen. Doch nun stellte sich mit der freiwilligen Teilnahme an der AG für den Bläserunterricht heraus, dass nicht genügend Schüler ein Interesse bekundet haben.
„Wir haben aktuell 22 Kinder, die ein Interesse angemeldet haben“, sagt der Pädagoge, der selbst Posaunist ist. „Um die Kosten zu decken, wären 25 Schüler notwendig.“ Zwingende Voraussetzung für eine eigenständige Bläserklasse aber, die es früher in der Realschule mit der Anmeldung zur fünften Klasse gegeben hat, sind aber an der neuen Gesamtschule 27 Kinder.
„Da wollen wir wieder hin“, sagt Erdmann. Rückendeckung von der Schulleitung habe er, allerdings müssten dafür die Zahlen stimmen. Vielleicht wüssten viele Eltern nichts von dem Bläserklassenprojekt, das über die Stadtgrenzen hinaus Erfolge feierte. Beispielsweise in Leverkusen im Rahmen der Kooperation mit BayerKultur im Erholungshaus. „Das war vor zwei Jahren der Höhepunkt unserer Geschichte.“ Doch die Bläser der Schule seien auch lokal sehr gefragt. Erdmann: „Wir sind sehr gut gebucht.“
Von anderen Schulen und Kitas für die Martinsumzüge. Und bei den Bergischen Erzählkonzerten sei die Gruppe immer dabei. Viel bedeutender als den durch direkte Rückmeldung sichtbaren Erfolg bei öffentlichen Auftritten sieht Martin Erdmann den pädagogischen Aspekt an. „Die Kinder empfinden sich als ein Orchester. Das gibt ein Zusammengehörigkeitsgefühl.“ Orchester als wichtige Erfahrung für die Schüler Ein besonders wertvolles Gefühl bei dem für viele Kinder schwierigen Wechsel von der Grundschule an die weiterführende Schule.
Und insbesondere in der neuen Gesamtschule, wo die Schüler die Möglichkeit bekommen, sowohl einen Hauptschulabschluss als auch den mittleren Abschluss, die Fachhochschulreife und die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Hinzu kommt: Es werden nicht nur Schüler auf unterschiedlichstem Lernniveau im Klassenverband unterrichtet, sondern es werden auch gehandicapte Schüler in Inklusions-Klassen mit unterrichtet und gefördert.
All diesen kann eine Bläserklasse laut Erdmann ein musikalisches Miteinander mit einer großen Strahlkraft bieten. Und vielleicht eine musikalische Zukunft: „Wir wollen in Richtung Bigband gehen“, sagt der Pädagoge, der ab kommendem Schuljahr wieder Klassenlehrer einer Fünften wird — am liebsten einer Bläserklasse.