Burscheid: Feuerwehr kritisiert den digitalen Alarm
Auf der Jahreshauptversammlung moniert die Wehrleitung, die neue Technik sei zu langsam.
Burscheid. Für die Burscheider Feuerwehr war das abgelaufene Jahr ein vergleichsweise ruhiges. 155 Mal mussten die Kameraden ausrücken, davon zu 32 Brandeinsätzen und 104 Hilfeleistungen. 40 Einsätze betrafen die Autobahn 1.
"Das Jahr fing ruhig an und endete in einem Schneechaos", berichtete der stellvertretende Wehrleiter Gerhard Appel bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in der Hauptwache. Erstmalig kam im Dezember der vor vier Jahren eingerichtete Führungsunterstützungsstab der Feuerwehren im Kreisgebiet zum Einsatz.
Rund 200 Helfer der Kreisfeuerwehren, des THW und des DRK waren neun Stunden lang auf der A1 zwischen Burscheid und Wermelskirchen im Einsatz, um Laster zu bergen und die Autofahrer mit Tee und Suppen zu versorgen. Wegen des harten Winters stieg die Anzahl der Einsatzstunden von 2660 Stunden im Vorjahr auf 3540 an. Appel ging im Jahresbericht auf die stetigen Weiterentwicklungen im Feuerwehrwesen ein und machte im Beisein von Bürgermeister Stefan Caplan, seinem Amtsvorgänger und Ehrenbrandmeister Hans Dieter Kahrl und Vertretern der Fraktionen deutlich, dass die Wehrleute vor immer neue Herausforderungen gestellt würden: "Eine anspruchsvolle Ausbildung ist wichtig." Seine Bitte an Rat und Verwaltung: "Unterstützen Sie uns dabei, den Dienst in der Feuerwehr attraktiv zu gestalten." So falle auf, dass die Mitgliedszahlen in den vergangenen Jahren rückläufig seien. Aktuell sind 104 Aktive und 27 Jugendliche bei der Feuerwehr im Einsatz.
Kritisch äußerte sich die Wehrleitung auch zum Alarmwesen in der Stadt. Die Einführung des Digitalfunks ließe weiterhin auf sich warten und bei der digitalen Alarmierung gäbe es noch immer zeitliche Verzögerungen zur analogen Sirenenalarmierung. Auch würde der Alarm in einigen Stadtteilen häufig gar nicht oder unvollständig übermittelt. "Wir fordern den Erhalt der Sirenen im Stadtgebiet und den Ersatz der Sirene in Paffenlöh, die ohne Absprache mit der Feuerwehr demontiert wurde und nun nicht ersetzt wird."
Rückblickend verwies Appel auf das 50-jährige Bestehen der Jugendabteilung, das die Mitglieder unter anderem mit einem Zeltlager im Juni feierten.